Beth Hoffman: Ein Laden, der Glück verkauft

Ein Laden, der Glück verkauft Book Cover Ein Laden, der Glück verkauft
Beth Hoffman
2014
Belletristik
Kiepenheuer&Witsch
448
3462046543
Looking for Me (2014)
Jenny Merling

Inhaltsangabe:

Teddi Overman wächst auf einer Farm in Kentucky auf. Schon von Kindesbeinen an interessiert sie sich für alte Möbel und wie sie sie wieder reparieren und verschönen kann. Eines Tages lernt sie Mr. Palmer kennen und er gibt ihr eine Visitenkarte. Er besitzt ein Antiquitätenhaus in Charleston.

Kurz nach ihrem 18. Geburtstag fährt sie mit ihrem Auto nach Charleston und arbeitet und lernt fortan von Mr. Palmer. Nach seinem Tod kann sie endlich ihren eigenen kleinen Laden eröffnen. Auch wenn sich ihr großer Traum nun erfüllt und sie mehr als hart dafür arbeitet, gibt es einen großen Schatten über ihr Leben.

Ihr Bruder Josh ist seit Jahren verschwunden und obwohl sie glaubt, dass er noch lebt, haben alle mit ihm abgeschlossen und vom Herzen her beerdigt. Teddi fällt es schwer, auch nach Jahren der Unwissenheit damit abzuschließen. Sie hat ihren kleinen Bruder groß gezogen und stets das Besondere in ihm gesehen: Ein Junge, der die Natur und die Tiere mehr liebte als die Menschen.

Als dann plötzlich auch noch ihre Mutter verstirbt (der Vater war schon lange davor verstorben), weiß Teddi, das es nichts mehr Kentucky gibt, was sie erwartet. Oder ist Josh nicht doch noch irgendwo in den Bergen und Wäldern?

Mein Fazit:

Was für eine berührende Geschichte. Zugegeben, ich kam die ersten fünfzig Seiten nicht so richtig in die Geschichte rein. Lag aber auch eher an äußeren Einflüssen.

Als ich mich an den ruhigen Erzähl-Stil aus Sicht der Teddi Overman jedoch gewöhnt hatte, wurde es für mich richtig spannend und an vielen Stellen auch sehr ergreifend. Immer wieder erinnert sich Teddi an gewisse Begebenheiten und erzählt dies in kleinen Episoden. Dabei wird immer wieder klar, wie sehr sie ihre Heimat und ihre Familie liebt, auch wenn sie z. B. das abweisende Verhalten ihrer Mutter nicht verstanden hatte. Erst durch die Freundin der Mutter begreift Teddi langsam, warum ihre Mutter so war.

Der Erzähl-Stil der Autorin ist so einfühlsam und ruhig, daran muss man sich in der Tat erst gewöhnen. Und manchmal hatte ich das Gefühl, Teddi würde von der eigentlichen Geschichte abschweifen. Dem war aber nicht so. Jede Seite hat ihre Daseins-Berechtigung und es bleiben meinem Erachten nach keine Fragen offen. Sie geht auch nicht immer bei den Beschreibungen ins Detail, lässt daher viel Raum für die eigene Vorstellungskraft und Fantasie. Allerdings gibt es auch einige sehr traurige Momente. Das sollte an dieser Stelle einfach erwähnt werden.

Ein Buch, das sich ganz still und leise ins Herz schleicht und wo man am Ende einfach nur seelig aufseufzen kann. Ich bekam jedenfalls zweimal Pipi in die Augen. Ich kann es jedenfalls unumwunden empfehlen und freue mich schon, einen weiteren Roman dieser Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 11.11.14!

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