12 Years A Slave

12 Years A Slave Book Cover 12 Years A Slave
2013
Wahre Begebenheit
134 Minuten
UK, USA
Steve McQueen
John Ridley
Chiwetel Ejiofor, Michael Kenneth Williams, Michael Fassbender, u.v.a.
„12 Jahre ein Sklave“ von Solomon Northup

Inhaltsangabe:

Im Staat New York, 1841: Während seine Frau mit den zwei Kindern verreist ist, nimmt der Geiger Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) ein Engagement in Washington an. Trotz seiner dunklen Hautfarbe ist er als freier Mensch geboren.

Doch dann wird er unter Drogen gesetzt und er findet sich wenig später in Ketten wieder. Sein Name ist nun nicht mehr Salomon, sondern Platt und er wird auf eine Plantage in den Süden verkauft.

Dort angekommen wird er mit „Gepflogenheiten“ der weißen Herrschaft vertraut gemacht, lernt schnell, so wenig wie möglich zu sprechen und die Arbeit zu tun, die man ihm anvertraut. Und doch ist er vor den Misshandlungen und gewaltätigen Exzessen seiner Herren nicht gefeit.

Trotz allem gibt er die Hoffnung nicht auf, eines Tages doch noch frei zu kommen. Bis dahin erlebt er die Hölle auf Erden …

Mein Fazit:

Regisseur und Drehbuch-Autor Steve McQueen wagte er sich an ein düsteres Kapitel der Amerikanischen Geschichte: Die Sklaverei! Dabei nahm er die autobiografische Vorlage von Solomon Northup, der nach 12 Jahren als Sklave seine Erlebnisse aufgeschrieben und somit das Grauen für die Nachwelt festgehalten hat.

Dem Regisseur ist es gelungen, die Erlebnisse des Mannes in einen hochdramatischen wie auch ergreifenden und schockierenden Film zu packen, der den Zuschauer nicht so schnell los lässt. Dabei lässt weder die Auswahl der Darsteller noch die der Kulisse Wünsche offen. Im Film verschmelzen die Darsteller zu ihren Figuren und vermitteln dabei die Ohnmacht, Hass und unterdrückte Wut, die die Sklaven empfunden haben mochten. Die weiße Rasse schwang sich zur Gottheit auf, behandelte das Vieh besser als die Sklaven, die oftmals bei kleinen Vergehen schon mit Peitschenhieben malträtiert wurden. Dabei sticht besonders Michael Fassbender als den Plantagen-Besitzer Edwin Epps    hervor, der angeblich die Bibel zitierte und dabei mit Schlägen drohte (und die Drohung wahr machte), wenn sie ihren Soll bei der Baumwoll-Pflückerei nicht erfüllten. Andererseits begehrte die junge Sklavin Patsey so sehr, dass selbst die Hausherrin nichts dagegen auszurichten vermochte.

In all den Wirren ist Solomon bzw. Platt, der nur am Anfang zugibt, lesen und schreiben zu können. Er merkt schnell, dass es kein Vorteil verspricht, wenn er vorgibt, gebildet zu sein. Platt war als freier Mensch geboren und lebte auch als freier Ehemann und Familienvater. Durch eine List wird er unter Drogen gesetzt und schließlich verkauft. Am Anfang versucht er noch den „Irrtum“ aufzuklären, aber es ist natürlich zwecklos. Und so wird er mit der brutalen Realität als Sklave konfrontiert, die er sich selbst in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen konnte.

Mich hat der Film von der ersten Minute an gefesselt, zuweilen hielt ich den Atem an oder schlug mir vor Entsetzen die Hände vor den Mund. Das Menschen überhaupt so grausam sein konnten und können, übersteigt einfach meine Vorstellungskraft. Ich habe nicht die Schauspieler gesehen, sondern die Menschen, die so etwas wirklich erdulden mussten. Es wirkte auf mich authentisch und glaubhaft.

Das fesselnde und packende Drama ist 2014 zu Recht als bester Film mit dem Oscar ausgezeichnet worden, die Buchvorlage werde ich auch noch lesen. Von mir bekommt er 95% – es sollte ein Mahnmal sein!

Veröffentlicht am 21.05.16!

2 Gedanken zu „12 Years A Slave“

  1. Der Film fand ich soweit ganz gut, schon allein weil Benedict Cumberbatch einen kurzen Auftritt hat, einer meiner Lieblingsschauspieler :-). Allerdings gibt es so einige Szenen, die kaum zu ertragen sind, vor allem die, als der eine Sklave am Galgen hängt und die Kamera ewig bei dieser Szene und einer Einstellung bleibt. Das habe ich jetzt noch als Bild im Kopf. Aufgrund dessen würde ich mir den Film auch kein zweites Mal anschauen.

    1. Guten Morgen, die Szene mit dem Galgen zeigt ja das ganze Ausmaß an Unmenschlichkeit. Er hängt da stundenlang am Galgen und niemand hilft ihm. Im Gegenteil, im Hintergrund spielen Kinder auf der Wiese und die anderen Sklaven gehen ihrer Arbeit nach, als wäre nichts. Auch mir ist diese Szene noch lebhaft in Erinnerung – sowie die Auspeitschung der Patsy. Liebe Grüße!

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