Heather Ingman: Das Glück ist anderswo

Das Glück ist anderswo Book Cover Das Glück ist anderswo
Heather Ingman
1999
Belletristik
Droemer Knaur
352
3426613271
Stealing Heaven (1998)
Helga Augustin

Inhaltsangabe:

Liz und Kate sind Schwestern und im kleinen Städtchen Whitby an der ostenglischen Küste aufgewachsen. Während Kate sich für den beständigen Weg entschied und in der Nähe der inzwischen verstorbenen Mutter blieb, verließ Liz Whitby und tingelte seither durch die Welt.

Doch nun treffen sie sich wieder, um den Nachlass der Mutter zu regeln. Und die gleiche Anspannung wie einst beschäftigt die zwei Frauen. Vieles ist unausgesprochen und unverarbeitet und doch müssen sie sich zusammen raufen, um die Dinge zu regeln, die anstehen.

Während sie die Sachen der Mutter durchsuchen, fallen ihnen Tagebücher in die Hände. Von der Großmutter Laura Chapman, die in Whitby des Mordes an ihrem Mann – dem Großvater – beschuldigt wurde und danach offensichtlich nach Paris verschwand. Wer hat den Großvater wirklich umgebracht?

Für Kate und Liz beginnen ziemlich anstrengende Wochen …

Mein Fazit:

Ich möchte mich bei dem Verlag für die Überlassung des Rezensions-Exemplares bedanken. Gerne habe ich an der Leserunde bei LovelyBooks teilgenommen.

Die Geschichte um die Geschwister beginnt damit, dass Liz nach 18 Jahren das erste Mal wieder ein Fuß in Whitby setzt. Liz ist eine Weltbürgerin, hat in London, Paris und Boston als Servicekraft gearbeitet und ein kleines Gedichtband veröffentlicht. Sie hat vieles in der kleinen Stadt zurück gelassen, im Grunde genommen alles, was sie liebte. Doch sie konnte es nicht haben, fühlte sich dem damals nicht gewachsen und floh daher vor ihrer eigenen Courage.

Kate hat alles, was sie sich wünschen kann – sollte man denken. Aber die Fassade der perfekten Familie bekommt mächtig Risse. Die pubertierende Tochter Perdita wurde beim Kiffen erwischt und von der Schule vorübergehend suspendiert. Außerdem hat sie offensichtlich eine Affäre mit einem älteren Mann, der auch noch Liz’ Ex-Freund ist. Kates Mann Duncan, ein erfolgloser Maler, lässt sich gern auf Affären mit Männern ein – vorzugsweise hilflos und jung. Sie hat ihn all die Jahre gewähren lassen.

Während Liz und Kate versuchen, den Nachlass der Mutter zu regeln, umzingeln sie sich, vieles bleibt unausgesprochen, bis die Situation schließlich eskaliert. Und dabei gibt es viele dunkle Geheimnisse, die stets unter der Oberfläche lauern und nur darauf warten, hervor zu springen. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich nicht näher darauf eingehen.

Eine weitere Handlung dieses Buches ist der ungelöste Mordfall an dem Großvater der zwei Frauen. Arthur Chapman war ein angesehener Geschäftsmann in Whitby, der gern spielte und über seine Verhältnisse lebte. Seine Frau Laura misshandelte er schwer und ließ erst von ihr ab, als sie den gewünschten Erben geboren hatte. Als er schließlich vergiftet aufgefunden wurde, schien nur Laura als Mörderin in Betracht zu kommen. Nur durch Hilfe der gefundenen Notizen und Tagebücher kommen die Frauen einem großen Geheimnis auf die Spur.

Nun, insgesamt betrachtet war das Buch eine interessante Lektüre, die eine zerrüttete Familie darstellte und Wege aus den Konflikt-Situationen aufzeigte. Die emotionalen Spannungen der Protagonisten waren für mich sehr wohl spürbar und durch meine eigene Lebens-Erfahrung konnte ich das eine oder andere durchaus nachvollziehen und verstehen.

Dennoch gab es die eine oder andere Länge im Buch. Das Ende war dann – zwar konsequent, aber vielleicht nicht so vom Leser erwartet. Es mag Fragen aufwerfen, aber im Grunde wird alles beantwortet. Man kann schon bei dem einen oder anderen ins Grübeln verfallen.

Von mir erhält es vier Sterne.

Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

Veröffentlicht am 26.07.16!

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