Mein sonniges Büro zum Rezie-Schreiben

Hallo liebe Bücherfreunde!

Da wir nur eine Mietwohnung haben, hat sich mein Mann vor über 30 Jahren einen Kleingarten zugelegt. Das ist sein Hobby, seine Oase, um vom ganzen Stress im Alltag Abstand zu nehmen. Bevor der kleine Prinz da war, hielt er sich dort mehr auf und buddelte, werkelte und erntete. Durch den Nachwuchs hatte er nicht mehr so viel Zeit, um den Garten so zu pflegen, wie er es gerne hätte. Daher ist seine Oase in Moment -sagen wir mal- in einem eher ursprünglichen Zustand. Da ich naturgemäß Gartenarbeit eher ablehne und mich dort nicht immer so wohlgefühlt habe, war ich selten mit oder nur kurz zum gemeinsamen Grillen. Mein Mann störte sich daran nie, denn es war von Anfang an klar, wie die Dinge bei mir stehen.

Dieses Jahr haben wir uns für einen ordentlichen Batzen Geld eine Terrassenüberdachung gekauft und diese hat er auch in mühevoller Kleinarbeit allein aufgebaut, wie die Zeit und das Wetter es zuließen. Der kleine Prinz hat ihm auch zuweilen geholfen oder hat mit verschiedenem Spielzeug den Sandkasten bearbeitet. Auch beim Rasenmähen kann er schon tatkräftig mithelfen. Welch’ ein Segen, ich habe dafür einfach zwei linke Hände und Füße! Seitdem wir nun die Terrassenüberdachung haben, ist es ungleich gemütlicher im Garten geworden!

Mein sonniges Plätzchen im Garten

Dann passierten zwei Dinge gleichzeitig: Der Sommer wurde besser und der Kindergarten hatte Schließzeiten! Da ich nicht der Mensch bin, der jeden Tag Aktivitäten braucht, bin ich dann auch mal bei schönem Wetter, wenn es noch nicht zu heiß war, mit dem kleinen Prinzen in den Garten gefahren. Er spielte oder buddelte, ich las – und das bei schönstem Sonnenschein. Sogar gefrühstückt haben wir einmal ganz entspannt mit frischen Brötchen. Herrlich – Entspannung pur! Als der Kindergarten wieder öffnete, beschloss ich dann, auch mal allein in den Garten zu fahren.

Ich packte also meine Bürotasche mit Tablet, Tastatur und Klemmbrett, wo die ganze Blog-Organisation angeheftet ist. Und natürlich noch ein Buch, falls ich keine Lust mehr zum Schreiben hatte. Kaffee darf natürlich auch nicht fehlen sowie meine Lese-Brille, denn ohne dem kann ich einfach nicht mehr am Tablet schreiben. Zum besseren Verständnis sei erwähnt, dass ich seit zwei Jahren kein Laptop mehr besitze. Meine gesamte Blog-Tätigkeit findet am Desktop-PC statt (da brauche ich auch keine Lese-Brille). Handy darf natürlich für die mobile Internetverbindung auch nicht fehlen. Fertig ist mein sonniges Büro im Garten!

Die gesamten Rezies, die im August veröffentlicht wurden, habe ich im Garten getippt. Mindestens einmal die Woche fahre ich mit dem Rad raus, lehne mich kurz auf dem Gartenstuhl zurück, um die Ruhe und die Luft zu genießen und dann geht es an die Arbeit. Und ich muss gestehen, dass es mir überhaupt nicht schwer fiel, die Worte zu schreiben. Oftmals flossen sogar noch Eindrücke und Gedanken mit ein, die ich in der ablenkenden Umgebung zu Hause womöglich nicht aufgeschrieben hätte. Währenddessen huscht gelegentlich ein Eichhörnchen am Tisch vorbei oder die Vögel schimpfen, weil ich offensichtlich zu nah an ihrem Baum sitze und zuweilen höre ich die anderen Gartenfreunde mit ihren Geräten werkeln. Es hat tatsächlich etwas Ursprüngliches an sich.

Und bei all dem Schreiben verzichte ich auf extra Programme oder ähnliches. Ich schicke mir selbst einfach Mails mit den Texten, die ich dann zu Hause bei nächster Gelegenheit in eine Word-Datei übertrage, um sie noch einmal auf Rechtschreib- und Grammatikfühler überprüfen zu lassen. Ich traue diesen Cloud-Anbietern einfach nicht und gerade die Office-Produkte funktionieren auf dem Tablet nur noch mit der Cloud. Ich habe es ausprobiert und für mich als inakzeptabel befunden (Gerade huschte ein Eichhörnchen mit Baumfrüchten am Tisch vorbei – cool).

Die etwas tristere Alternative auf unserem Balkon

Gelegentlich schaffe ich es allerdings nicht in den Garten. Das hat oft organisatorische Gründe, für eine halbe Stunde oder so ist es mir einfach zu mühselig, eben mal kurz in den Garten zu fahren. Daher muss dann manchmal der Balkon herhalten, der zwar zugegeben nicht so schön ist, aber dennoch ausreichend, um an der frischen Luft die Rezies zu tippen. Nur leider ist es auf dem Balkon nicht so ruhig, ca. 50 Meter Luftlinie entfernt befindet sich ein AWO-Kindergarten und die Kinder toben bei Wind und Wetter draußen rum. Dürfen sie ja, ich beschwere mich nicht. Aber es ist nicht vergleichbar mit dem Garten 🙂

Im Grunde meines Herzens sehne ich mir schon ein bisschen den Herbst herbei, um wieder ein bisschen zur Ruhe zu kommen, um auch mal wieder länger als zwei Tage eine Jeans anzuziehen oder nicht mehr unbedingt jeden Tag raus zu müssen (ich weiß, ich bin eine Stubenhockerin). Aber defintiv werde ich mein sonniges Büro im Garten vermissen. Womöglich kann ich mich sogar dazu hinreißen lassen, mein Büro dann in der Vorlaube aufzubauen. Da kann ich die Tür zu machen und eine Heizung aufstellen. Aber da heißt es wohl: Abwarten und -äh- Kaffee trinken 🙂

Liebe Grüße, Elke 🙂

PS: Der Artikel wurde am 29.08.17 verfasst!

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