Inhaltsangabe:
Martin Schwartz, Polizeipsychologe und verdeckter Ermittler in Berlin, wird plötzlich von einer alten Dame angerufen. Sie wäre auf dem Kreuzfahrtschiff Sultan of the Seas und hätte einen wichtigen Hinweis für ihn. Das Problem: Martin will das Kreuzfahrtschiff nicht mehr betreten, denn genau auf diesem Schiff hat Martin vor fünf Jahren seine Frau und seinen Sohn Timmy verloren. Er kann sich noch immer nicht mit dem Suizid-Tod abfinden, ist jedoch zu ausgebrannt, um der Sache noch weiter Beachtung zu schenken.
Trotz allem begibt sich Martin auf das Schiff, um dem Hinweis nachzugehen. Die alte schrullige Dame Dobkowitz, aus Leidenschaft Thriller-Autorin, erzählt ihm von dem Mädchen Anouk, das vor einiger Zeit gemeinsam mit der Mutter schwand. Doch plötzlich taucht Anouk wieder auf – mit Timmys Teddy im Arm. Martin spürt sofort, das etwas faul ist und geht zum Kapitän. Dieser jedoch gibt sich erst zugeknöpft, da sie beide durch vorangegangene Prozesse nicht gerade in Freundschaft verbunden sind. Als aber bekannt wird, das sein Patenkind Lisa, mit der Mutter gemeinsam auf dem Schiff, Suizid begehen möchte, kann Daniel nicht mehr anders und macht sich zusammen mit Martin und der Ärztin Elena gemeinsam auf die Suche nach den Geheimnissen auf dem Schiff …
Mein Fazit:
Das ist mal eine geniale Idee. Ein Thriller auf einem Kreuzfahrtschiff. Das muss man Sebastian Fitzek lassen, der Roman hat was.
Wie gewohnt ist die Hauptfigur, in diesem Falle Martin Schwartz, eine verletzte und sehr traurige Seele. Er liebte seine Frau und den gemeinsamen Sohn über alles, doch die vielen Einsätze als verdeckter Ermittler trieben das Paar auseinander. Ein letztes Mal sollte es einen Einsatz geben, dann wollte Martin den Dienst quittieren und mehr Zeit für seine Familie haben. Doch dazu kam es damals nicht mehr. Sehr tragisch und die innere Resignation und Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber ist mehr als spürbar geworden.
Insgesamt gesehen sind die Figuren durchaus Personen, mit denen man sich identifizieren kann. Keine perfekte Figuren, sondern alle haben irgendwie Ecken und Kanten. Und wie der Autor es schreibt, erweckte es mir als Leserin durchaus des Gefühl, diese Personen zu kennen. Das macht die ganze Geschichte sympathisch und nicht weniger spannend.
Einziges Manko für mich: Die Beschreibungen des Schiffes waren für mich teilweise sehr verwirrend. Backbord, Steuerbord (ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich es richtig geschrieben habe) … keine Ahnung, wo das alles ist. Und die vielen Decks und so. Da hinkte meine Vorstellungskraft ein wenig hinterher. Aber es tat dem Lesevergnügen kein Abbruch – denn im Kern ging es ja um Martin und um das Geheimnis der Sultan of the Seas.
Wer gern die Bücher von Herrn Fitzek liest, weiß, das oft nichts so ist, wie es scheint. Und so ist auch dieses Buch voller Überraschungen und Wendungen. Immer wieder zerbrach ich mir den Kopf, was da für ein Geheimnis ist und wie das alles passieren konnte. Beim Lesen blieb mir allerdings auch wenig Zeit, die genauen Informationen zu speichern, weil wieder irgendwas Überraschtes passierte. Passiert mir nicht oft. Meist hat man eine Ahnung, aber bei diesem Buch tapste ich bis zum Schluss im Dunkeln.
Und am Ende gab es dann ja noch eine kleine Überraschung, das fand ich auch sehr interessant. Und wieder eine überraschende Wendung. Toll. Ich bin sonst nicht unbedingt in diesem Genre heimisch, aber bei Herrn Fitzek mache ich gern eine Ausnahme. Ich werde mir auch noch die Bücher durchlesen, die ich in den letzten Jahren verpasst habe.
Dieses Werk bekommt volle und sehr überzeugte fünf Sterne.
Veröffentlicht am 18.01.15!