2003
Lovestory
Heyne Verlag
320
345386445X
Maybe this time (1995)
Ingeborg Ebel
Inhaltsangabe:
Joe und Christine waren einst das Traumpaar. Voller Liebe, Ideen, Tagendrang und Lebensgefühl waren sie in eine gemeinsame Zukunft gegangen. Doch eines zerstörte ihre Liebe: Die Kinderlosigkeit. Den Verlust ihres Sohnes konnten sie nicht gemeinsam verarbeiten und so hatte sie vor sechs Jahren die Scheidung eingereicht.
Während Joe sich weiterhin für die Schwachen einsetzt, hat Christine im Sensations- und Boulevard-Journalismus eine steile Karriere gemacht. Und kurz bevor sie von L.A. nach New York umzieht, will sie noch mit Slade, einem talentierten Fotografen, eine kurze Verschnaufspause in ihrem Haus in New Jersey (welches auch Joe zur Hälfte gehört) einlegen. Doch sie rechnet nicht damit, das Joe auch dort Unterschlupf sucht: Mit seiner sehr jungen Frau Marina, die er von seiner abenteuerlichen Reise aus einem Krisengebiet in Europa mitbringt. Die Ehe besteht nur auf dem Papier, denn Joe hat sich dem Vater des Mädchens verpflichtet gefühlt und sorgt nun so für ihre Sicherheit.
Das Aufeinandertreffen der vier sehr unterschiedlichen Personen bringt erhebliche Spannungen mit sich. Christine will eigentlich nur ihre Ruhe und sich auf ihre neue Show in New York vorbereiten. Slade erhofft sich durch Christine einen Karriere-Sprung, spürt aber eine große Story hinter Joes und Marinas Ehe. Marina hat sich einst den Rebellen in ihrem Land angeschlossen und möchte so schnell wie möglich ins Krisengebiet zurück und Joe ist die ganze Zeit damit beschäftigt, Marina davon abzuhalten und das Ganze nicht an die große Glocke zu hängen.
Das ganze wird kompliziert, als Christine und Joe feststellen, das sie noch Gefühle füreinander haben …
Mein Fazit:
Wie immer tue ich mich mit dem Anfang sehr schwer. Ich komme oft schlecht in die Geschichte rein, was aber eher damit zu tun hat, das man erst eine Beziehung zu der Geschichte aufbauen muss (zumindest geht es mir so). Die Protagonisten, Ort und Zeit und die Gegebenheiten müssen erst aufgenommen werden.
Bei diesem Buch fiel es mir besonders schwer, weil alle vier Personen von Anfang gleich stark präsent waren. Auch die Szenen wechselten manchmal recht zügig, so das ich häufig die ersten Sätze eines neuen Abschnitts zweimal lesen musste, um den Szenenwechsel zu verstehen. Und da die Geschichte in der Gegenwart beginnt, sind alle vier Charaktere gleich stark gezeichnet. Im weiteren Verlauft ändert sich das natürlich, da Christine und Joe im Vordergrund stehen. Aber auch Marina und Slade (der mir äußerst unsympathisch war) wurden gut gezeichnet und man konnte sich gut in sie hinein versetzen. Anfangs war mir auch Christine unsympathisch (wohl durch ihren Beruf), aber durch die neu gewonnenen Erfahrungen ändert sie sich und das macht sie liebenswerter.
Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Die Dialoge sind fetzig, witzig und manchmal auch zu Tränen rührend. Und ab der Hälfte konnte ich das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand legen, denn ich wollte unbedingt wissen, ob sie noch einmal eine Chance bekommen. Es ist eine Liebesgeschichte von der anderen Art – nämlich der Annäherung nach der Scheidung.
Von mir bekommt der Roman vier Sterne!
Veröffentlicht am 07.04.15!