C.R. Schmidt: Sherman’s End

Sherman’s End Book Cover Sherman’s End
C.R. Schmidt
2015
Dystopie
In Farbe und Bunt Verlag
3941864467

Inhaltsangabe:

In Amerika, weit in die Zukunft: Nach dem nuklearen Krieg versuchen die Menschen wieder eine Zivilisation aufzubauen. Dennoch herrscht das Recht des Stärkeren. Bildung gibt es kaum, ebenso wenig wie eine zuverlässige Strom- und Wasserversorgung. Mutationen, genannt Freaks, zeugen von nuklearer Verstrahlung und deren Folgen.

In dieser sehr unsicheren Zeit ist Hud, unterwegs. Vor Jahren kam er zufällig an eine große Menge Junk heran und benutzt es seither als Handelsware. Eines Tages kann er dem Boss einer kriminellen Bande eine gewisse Karte abluxen, die Karte zu Sherman’s End. Sherman’s End liegt an der Westküste der USA und ein Gefangener von diesem Boss scheint irgendwie verrückt davon zu sein. Es ranken sich Mythen und Legenden, so will Hud zur Westküste aufbrechen, um herauszufinden, was sich dort wirklich verbirgt.

Unterwegs trifft er auf Archi, der eine besondere Gabe hat und zudem keinen Schatten besitzt. Gerade lernen sie sich kennen, als die Apokalyptischen Reiter auftauchen. Sie sind im Auftrag des Bosses unterwegs und suchen Hud wegen der Karte. Und dann ist da noch Melvin, eine Mutation, der in die Körper seiner Opfer schlüpft, um andere Opfer zum Verzehr anzulocken. Da Hud ihm auf wundersame Weise entkommen konnte, ist auch Melvin hinter ihm her, denn bislang ist ihm noch kein Opfer entwischt.

Archi und Hud haben das gleiche Ziel: Sherman’s End. Und während sie sich in den Westen begeben, sind ihnen Melvin und die Apokalyptischen Reiter auf den Fersen und erleben lebensgefährliche Abenteuer.

Und doch übersteigt es ihre Vorstellung, als sie Sherman’s End wirklich entdecken und feststellen, dass es noch viel bösere Dinge auf der Welt gibt.

Mein Fazit:

Ich möchte mich bei dem Verlag „inFarbeundBunt“ (www.ifub-verlag.de/) für dieses sehr interessante Rezensions-Exemplar bedanken. Aus dem hiesigen Programm durfte ich es mir aussuchen und ich bereue diese Entscheidung nicht.

Selten beurteile ich das Cover eines Buches, in diesem Falle mache ich eine Ausnahme, denn es führt ein wenig in die Irre. Ja, die Welt ist in Chaos versunken. Und es kommt gerade so etwas wie eine Zivilisation auf – aber noch mit sehr wenigen Strukturen. Dennoch halte ich den abgebildeten Mann für das falsche Motiv. So ist die beschriebene Welt im Buch nicht. Es ist durchaus Existenz möglich, wenn auch mit großen Gefahren. Giftgas gehört nicht zu den Gefahren!

Wann spielt die Geschichte? Das wird nicht wirklich deutlich. Ein paar Jahrhunderte später, soviel steht fest. Es gab einen Krieg, mit atomaren Sprengköpfen. Dieser Krieg hat die Zivilisation völlig aus den Angeln gehoben. Neben den Siedlungen, die inzwischen neu entstehen, gibt es Mutanten – Menschen wie Tiere – mit sechs Beinen oder drei Köpfen oder ähnliches, die durchaus auch Menschenfleisch verzehren. Und es gibt die Dingos, die keine wirkliche Heimat haben, so wie Hud. Es kommen in diesem Buch unterschiedliche Lebensgeschichten vor und sie alle zeugen von mangelnder Bildung, Verrohung der Menschen und stetem Gebrauch von Waffen – und Junk. Hud ist ein erklärter Junkie, der dieses Zeug – genannt Mary-Jane – liebt und es zum Handel anbietet, wenn er irgendwo in einer Siedlung Halt macht. Ständig stopft er sich die Pfeife und dröhnt sich zu. Auch seine Mitreisenden bietet er davon an. Man muss es nicht gut finden, bei Hud gehörte es doch irgendwie dazu.

Was hat die Geschichte zu bieten? Überraschungen! Nichts davon ist, wie es scheint. Ich habe beim Lesen mitgerätselt, was Sherman’s End sein könnte. Auf diese Lösung bin ich nicht gekommen und es bleibt bis buchstäblich zur letzten Seite spannend, ob Hud alles gelingt, was er tun muss. Während des Lesens kam ich jedoch nicht umhin, in Hud eigentlich Mel Gibson zu sehen, denn das Buch erinnerte mich ganz stark an Mad Max und „The Book of Eli“, einem Film mit Denzel Washington. Beide Filme sind postapokalyptisch angelegt mit all seinen Facetten!

In wie weit der Autor sich von Mad Max und „The Book of Eli“ inspirieren ließ, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber die Geschichte ist durchaus lesenswert und die einzelnen Elemente sind schön heraus gearbeitet. Die Figuren waren greifbar und hatten Persönlichkeit. Die Überschriften zu den Kapiteln bestanden aus einem Schlagwort und dessen Definition nach dem Duden. Mal etwas Anderes!

Für mich ist es ein echter Geheimtipp und ich wünsche mir mehr von dem Autoren. Ich wäre jedenfalls äußerst gespannt, was denn als nächstes käme. Dieses Werk erhält von mir vier Sterne.

Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!

Veröffentlicht am 16.04.16!

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