2012
Fantasy
113 Minuten
USA, Australien, UK
Tim Burton
Seth Grahame-Smith, John August
Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Eva Green, u.v.a.
20.05.2012
Inhaltsangabe:
Collinport, im 18. Jahrhundert: Barnabas Collins (Johnny Depp) verschmäht die Hexe Angelique Bouchard (Eva Green). Aus Rache stürzt sie die wahre Liebe von Barnabas und verwandelt ihn in einen Vampir. Nicht nur das: Sie sperrt ihn 200 Jahre in einen Sarg.
Collinport, in den 70er Jahren: Das einst angesehene Familienunternehmen der Collins ist heruntergekommen, auch das Anwesen Collinswood hat längst bessere Zeiten gesehen. Und die letzten übrigen Familienmitglieder sind irgendwie nicht mehr das, was die Familie mal ausmachte. Neues Leben kommt in das verstaubte Haus, als die Nanny Victoria Winters (Bella Heathcote) auftauchen und Barnabas per Zufall aus seinem Sarg befreit wird.
Doch kaum ist der ehrenwerte Gentleman wieder eingezogen, bekommt die Hexe Angelique Wind davon und stiftet zusätzlich Unruhe. Dem zu neuem Glanz strahlenden Collinwood stehen stürmische Zeiten ins Haus, denn Barnabas sieht in der Nanny seine einst verstorbene große Liebe und beginnt es mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen …
Mein Fazit:
Johnny is back – und das besser denn je! In der achten Zusammenarbeit von Tim Burton und Johnny Depp geht es in der herrlich schrägen Komödie um die Familie Collins, deren Mitglieder unterschiedlicher nicht sein können. Da ist z. B. Dr. Julia Hoffman (Helena Bonham Carter), die vor drei Jahren zur Therapie des jüngsten Spross engagiert wurde und irgendwie seither vergessen hatte, wieder auszuziehen. Ihr tristes Leben füllt sie mit Schnaps auf und erscheint regelmäßig noch gut angeschickert zum Frühstück. Die 15jährige Carolyn Stoddard (Chloë Grace Moretz) ist mitten in der Pupertät und macht es ihrer Mutter, dem Familienoberhaupt Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) reichlich schwer. Roger Collins (Jonny Lee Miller) hat nicht so wirklich Interesse an seinem halbverwaisten Sohn und frönt eher den zweifelhaften Beschäftigungen als sich um das heruntergekommende Familienunternehmen, der Fischfabrik, zu kümmern.
In diese chaotischen Verhältnisse kommt nach 200 Jahren Sarg-Verbannung Barnabas zurück. Gänzlich von einem Kulturschock getroffen, hat er in geheimen Kammern ein Vermögen gebunkert und gedenkt, dem angestaubten Image der Familie neuen Glanz zu verleihen, was ihm auch zum Teil gelinkt. Das Vampir-Dasein ist ihm zutiefst zuwider, viel lieber würde er ein normaler Mann sein. Das er seinen Durst nach Blut stillen muss, paßt ihm überhaupt nicht, nimmt es aber als notwendiges Übel hin. Normale Dinge wie Leuchtreklamen, Autos oder auch nur ein Fernseher sind ihm völlig fremd und er kann sich mit diesen Errungenschaften nur schwer anfreunden. Dennoch wahrt er stets die Fassung und gibt sich alle Mühe, nicht zu sehr aufzufallen.
Laut Johnny Depp und Tim Burton ist es eine Hommage an die gleichnamige Serie der 60er-Jahren, die hier in Deutschland wohl eher unbekannt ist. Johnny Depp ist ein großer Fan dieser Serie und wollte wohl zeigen, das er genauso spielen kann. Und man hat es ihm angesehen: Er hatte sichtlich Spaß dabei. Auch alle anderen hatten ihren Spaß, wobei ich denke, das Eva Green eine Fehlbesetzung ist. Aber Michelle Pfeiffer, Helena Bonham Carter und die anderen Akteure geben dem Film einen besonderen Flair und ich bin mir sicher, das der Film auch Kult-Status erreichen wird.
Das Ende ist logisch konsequent, dennoch in meinen Augen ein bißchen zu viel des Guten – pardon – schrägen Humors. Es drifftet so ein bißchen ab. Alles in allem ist der Film mir aber 95% wert und ich würde ihn mehr gerne wieder ansehen!
Veröffentlicht am 20.08.16!