Inhaltsangabe:
von Aufbau-Verlag: Sylt im Jahr 1711: Jördis lebt mit ihrer Großmutter auf Sylt, doch sie bleibt eine Außenseiterin, die sich als Strandräuberin durchschlagen muss. Ihre Vorfahren stammen aus Island, deshalb hängt sie noch dem alten nordischen Glauben an. Ihre einzige Gefährtin ist ausgerechnet die Tochter des Pfarrers, der Jördis für eine Hexe hält. Doch dann verlieben ihre Freundin Inge und sie sich in denselben Mann – und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Mein Fazit:
Mit meinem zweiten Lese-Abenteuer von der Autorin Ines Thorn habe ich mich wieder auf die Insel Sylt begeben. Anfang des 18. Jahrhunderts ist das Leben dort hart und für Witwen und Waisen noch einmal härter. Der örtliche Pfarrer ist noch eine Macht und wer einen anderen Glauben hat, wird verteufelt – auch wenn man ein bisschen nachhelfen muss, um der Gemeinde das zu beweisen.
Jördis ist gerade 16 Jahre alt geworden und somit im heiratsfähigen Alter. Der Schmied Arjen schenkt ihr eine Hundewelpe und einen Kuss zum Geburtstag, was alle Welt zeigt, wem sein Herz gehört. Jördis ist überglücklich, doch sie ahnt nicht, wie stark Neid sein kann. Ihre Freundin Inge, die Tochter des örtlichen Pfarrers und nicht gerade mit Schönheit gesegnet, will Arjen ebenso haben und erpresst ihn, damit er die Verlobung zu Jördis löst und sie schließlich heiratet.
In Zeiten, wo eine standesgemäße Heirat das Überleben sichern konnte, war es bestimmt keine Seltenheit gewesen, dass einstige Freundinnen zu Feindinnen wurden. Für Jördis tat es mir dennoch schrecklich Leid, denn sie hatte schon ihre Eltern auf tragische Weise verloren. Niemand sonst trug ihr aufgrund der Geschehnisse die Ehe an, so musste sie für ihre Großmutter allein sorgen. Und dass sie als Hexe gehalten wurde, fand ich einfach nur grausam – aus damaliger Sicht war es jedoch eine natürliche Reaktion. In mancher Hinsicht hat sich der Mensch bis heute nicht verändert.
Mit einer bildhaften Sprache hat die Autorin die dramatischen Geschehnisse um Jördis, Inge und Arjen beschrieben. Ich konnte eintauchen in die raue Welt der Insel, mir in Gedanken den Wind um die Nase wehen lassen und wie Jördis die unruhige See betrachten. Es war spannend von der ersten Seite an und konnte mich mitnehmen. Alle Figuren wurden wunderbar gezeichnet und bekamen Platz für ihre Entwicklung. Das Ende war für mich etwas überraschend und kam auch etwas plötzlich.
Es ist ein wunderbarer historischer Roman, der neugierig macht auf mehr. Begeisterte fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.
Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!
Veröffentlicht am 04.11.18!
Liebe Elke,
ich habe dir ja vorhergesagt, dass dir das Buch auch gefallen wird- und so war es auch. Freut mich! Ich bin schon sehr auf das nächste Buch von Ines Thorn gespannt – bis jetzt ist aber leider noch keins in Sicht.
Liebe Grüße von Conny
Hallo liebe Conny,
vielen Dank für Dein Besuch und Kommentar!
Du wirst lachen, ich habe noch ein Buch von Ines Thorn auf dem SuB. Aber das ist etwas ganz anderes als die Sylt-Romane. Irgendwann werde ich mich mal ranwagen 🙂
Liebe Grüße, Elke!