Saving Mr. Banks

Saving Mr. Banks Book Cover Saving Mr. Banks
2013
Wahre Begebenheit
125 Minuten
USA, UK, Australien
John Lee Hancock
Kelly Marcel, Sue Smith
Emma Thompson, Tom Hanks, Annie Rose Buckley, u.v.a.

Inhaltsangabe:

London, Anfang der 60er Jahre: Die Autorin P. L. Travers (Emma Thompson) ist in finanziellen Nöten. Dies ist der einzige Grund, weshalb sie es überhaupt in Erwägung zieht, nach Los Angeles zu reisen, um mit Mr. Disney (Tom Hanks) über die Filmrechte zu Mary Poppins auch nur zu verhandeln. Eigentlich widerstrebt es ihr total, ihre Nanny auf der Leinwand zu sehen.

Mrs. Travers ist schwierig, pedantisch, ja, durch und durch britisch und kann den ganzen Aufwand um sie nichts abgewinnen. Und sie hat sehr genaue Vorstellungen, was die Figuren in dem Film betrifft – sehr zum Leidwesen des Drehbuchautors Don DaGradi (Bradley Whitford) und den Komponisten-Brüdern Robert (B.J. Novak) und Richard Sherman (Jason Schwartzman).

Ja, selbst Walt Disney kann mit seiner Geschichte nicht überzeugen, als er erzählt, dass er vor zwanzig seinen Töchtern versprochen hatte, die Verfilmung der Bücher zu realisieren.

Während die Verhandlungen um die Verfilmung voranschreiten, wird in Rückblenden die Geschichte der kleinen Ginty (Annie Rose Buckley) am Anfang des 20. Jahrhunderts in Australien erzählt, die ihren Vater Travers Goff (Colin Farrell) abgöttisch liebt. Doch die Liebe zum Kind verhilft dem Vater nicht dazu, auf Alkohol zu verzichten und damit die Familie zu entzweien.

Mein Fazit:

Wer bitte kennt den Film „Mary Poppins“ nicht? Der Film strahlt alles aus, Leichtigkeit und Frohsinn, aber auch Ängste und Traurigkeit. Wer hätte gedacht, dass es für Walt Disney eine so große Herausforderung sein würde, diesen Film zu realisieren? Über zwanzig Jahre lang bettelte er die Autorin an, sie möge die Filmrechte dazu abgeben. Aber die Geschichte um Mary Poppins ist für sie nicht einfach nur eine Geschichte. Nein, Mary Poppins ist ihr Leben gewesen, auch wenn diese es nicht mehr vermocht hatte, sie zu ernähren.

Nun, wie soll man P. L. Travers beschreiben? Pedantisch und streng ist sie und sie kann auch nie mal fünfe gerade sein lassen. Es mangelte ihr an Fantasie, an kindlicher Freude und erst recht den Glauben an den hohen Unterhaltungswert, der dieser Film letztendlich zum Welterfolg machte. Sie hatte buchstäblich an allem etwas auszusetzen: Es durfte kein Rot im Film auftauchen, Mr. Bank hatte keinen Schnurbart und selbst kleine Zeichentrick-Sequenzen wie mit den Pinguinen hatte sie eigentlich rundweg abgelehnt mit den Worten: „Nur über meine Leiche“. Und Dick van Dyke als Bert war ein absolutes No-Go für sie.

Walt Disney, wunderbar gespielt von Tom Hanks, wandte alle Geduld an, die er aufbringen konnte. Letztendlich konnte er die Autorin mit ihrer bisher einzigen großen Liebe davon überzeugen, doch endlich loszulassen. Denn der Autorin ging es gar nicht so sehr um Mary Poppins, sondern um Mr. Banks, der für sie einen ganz besonderen Menschen verkörperte.

Emma Thompson als die zu 100% korrekte P. L. Travers zu erleben ist wirklich eine Augenweide. Ich habe ihr die verschrobene Figur zu 100% abgekauft, ich tauchte ein und fühlte mit ihr, auch wenn es mir manchmal schwer fiel. Oft genug habe ich innerlich mit den Augen gerollt.

Die Atmosphäre der damaligen Zeit, die Kostüme und das Setting passten wunderbar zusammen, ich fühlte mich in der Zeit gefangen. Aber die magische Welt von Disney war einfach zu spüren durch die unbefangene und aufgeschlossene Art der Mitarbeiter. Die Message des Films ist klar: Man muss Vergangenes manchmal loslassen, um Neues verwirklichen zu können!

Während des Abspanns wurden einige Original-Bilder mit der Autorin gezeigt, die belegen, dass es sich so oder ähnlich abgespielt hat. Das gibt dem Film noch mal eine gewisse Echtheit. Wer Disney-Filme liebt, wird um diesen nicht herum kommen. 90% vergebe ich dafür mit einer klaren Empfehlung.

Veröffentlicht am 10.09.19!

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