Belletristik
Bastei Lübbe
Die Nightingale-Schwestern - Teil 7
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Nightingales Under the Mistletoe (2015)
Ulrike Moreno, Dietmar Schmidt
Inhaltsangabe:
Schwester Jago wird von der Oberin des Nightingale Krankenhauses in London aufs Land nach Kent geschickt. Dort sind sie scheinbar noch strenger als in London. Dennoch fügt sie sich in den Alltag ein. Ihr Herz ist schwer, denn ihr Freund ist im Krieg, wie so viele andere junge Männer. Schwester Jago ist hoch erfreut, als plötzlich ihre Freundin Effie auftaucht, um im Krankenhaus ihren Dienst zu leisten.
Lady Amelia Rushton, ehemals Schwester Benedict im Nightingale Krankenhaus, muss hilflos zusehen, wie das britische Kriegsministerium ihren Landsitz in Beschlag nimmt, um es in ein Quartier für Piloten zu verwandeln. Dabei trifft sie auf den Verbindungsoffizier Dr. William Tremayne. Jener William, der ihr damals fast das Herz gestohlen hätte und zudem der Bruder von Helen Dawson ist. Um nicht vollends verrückt zu werden, beschließt sie in die Schwesterntracht zu schlüpfen und wieder als Krankenschwester zu arbeiten. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Die britischen Piloten sind in dem kleinen Dorf eingetroffen und die Krankenschwestern sind ganz aus dem Häuschen. Liebeleien, Tanzabende und einige zarte Bande der Liebe werden geknüpft. Manchmal vergessen sie viel zu schnell, dass sie sich noch im Krieg befinden und auch hier im kleinen Dorf kann der Krieg seine hässlichen Seiten zeigen.
Mein Fazit:
Der siebte Band führt den geneigten Leser bzw. Leserin aus London heraus aufs Land. Dieses wird von einer verbitterten Oberin geführt und die Stationsschwestern sind nicht weniger unfreundlich. Man vermisst schon London, der Ton ist noch mal rauer als er eh schon ist.
Ein paar alte Bekannte sieht man wieder: Jess Jago aus Band 4, Effie aus Band 5 und Millie zusammen mit Dr. William Tremayne aus den Bänden 1-3. Die Autorin hat die Charaktere wunderbar in diesem einen Band vereint, der so ein bisschen aus der Rolle fällt. Allerdings finde ich den Titel ein wenig irreführend. Es kommt zwar ein Mistelzweig in der Geschichte vor, aber das ist eher so beiläufig, dass es fast schon untergeht. Und wie immer erzählt die Geschichte über einen größeren Zeitraum und nicht nur, wie man im Titel vermutet, zur Weihnachtszeit.
Wie in all den anderen Bänden auch gibt es hier nicht nur Happy Ends. Die Geschichten sind wie immer bewegend. Die Zeiten damals waren nicht leicht, weder für das Krankenhauspersonal noch für die Patienten. Auch die Landbevölkerung hatte so mit den Kriegsgeschehnissen zu kämpfen, denn sie brauchten Platz für die Piloten (später kamen ja noch die Amerikaner dazu). Donna Douglas hat die gesamte damalige Atmosphäre gut eingefangen und die kleinen und großen Geschichten wunderbar darin eingebettet.
Die Serie hat an Charme nicht verloren und ich freue mich schon auf Band 8, dieser bekommt auch wieder fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.
Veröffentlicht am 19.01.20!