2016
Drama
The Whole Truth
93 Minuten
USA
Courtney Hunt
Nicholas Kazan
Keanu Reeves, Renée Zellweger, Gugu Mbatha-Raw, u.v.a.
Inhaltsangabe:
Boone (Jim Belushi), ein skrupelloser Rechtsanwalt, der auch vor Gewalt gegenüber seiner Frau Loretta (Renée Zellweger) nicht zurückschreckt, wird erstochen in seinem Schlafzimmer aufgefunden. Sein Sohn Mike (Gabriel Basso) kniet über ihm mit dem blutigen Messer in der Hand. Die Polizei führt ihn ab und die Staatsanwaltschaft klagt ihn wegen Mordes an.
Ramsey (Keanu Reeves), ein Freund der Familie, übernimmt die Verteidigung. Aber er stößt schnell an seine Grenzen, denn Mike schweigt seither über das, was passiert ist. In seiner Verzweiflung holt Ramsey Janelle (Gugu Mbatha-Raw) in sein Team, um die Chancen bei den Geschworenen auszuloten.
Der Prozess bringt zu Tage, wie gewalttägig Boone zu seiner Familie war, wie sehr es ihm gefiel, seine Frau und auch seinen Sohn zu demütigen. Ohne Vorbereitung will Mike nun doch im Zeugenstand aussagen und Ramsay befürchtet schlimmes.
Aber hat Mike wirklich seinen Vater ermordet? Oder war es die Ehefrau Loretta, die die Demütigungen ihres Mannes nicht mehr ertragen konnte? Oder gab es gar noch eine weitere Person, die allen Grund hatte, das Scheusal umzubringen?
Mein Fazit:
Ein sehr geschickt inszeniertes Gerichtsdrama präsentiert sich dem Zuschauer. Und am Ende glaubt man zwar, schlauer zu sein, aber man weiß es nicht so wirklich.
Keanu Reeves in einer fragwürdigen Rolle: als Freund der Familie und Rechtsanwalt ist er im Grunde genauso involviert wie alle anderen Zeugen. Er hat längst mitbekommen, wie sein Freund wirklich ist. Zu Loretta (eine kaum wieder zu erkennende Renée Zellweger) hat er eine innige Beziehung und er hat ihr mehrfach seine Hilfe angeboten. Ist er deshalb ein wirklich guter Anwalt? Sein Verhältnis zum Angeklagten ist durch das Schweigen angespannt, dennoch versucht er alles, um ihn zu verteidigen. Was weiß Mike und hat er wirklich seinen eigenen Vater ermordet? Aber auch Loretta war zur Tatzeit am Ort und auch sie scheint ein Geheimnis zu haben.
Fragen über Fragen türmen sich auf, die irgendwie schon und doch nicht so richtig beantwortet werden. Im Rückblick erscheint einiges klar, aber dann doch nicht so wirklich. Aus Lügen werden Wahrheiten und anders herum. Einerseits finde ich es total frustrierend, nicht so wirklich zu wissen, wie es nun gewesen ist. Aber von der anderen Seite beschäftigt einen der Film immer wieder und man versucht, das Rätsel um den Mord an Boone zu lösen. Gut, es ist eine fiktive Geschichte, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es in dem einen oder anderen wahren Fall mysteriös bleibt.
Die Schauspieler waren überzeugend, die Atmosphäre beklemmend und im Ganzen bietet der Film viel Spannung. Nur die Auflösung ist halt nicht so ganz geglückt, jedenfalls in meinen Augen. Daher bekommt der Film auch nur 80%.
Veröffentlicht am 26.02.20!