1985
Krimi/ Thriller
Tatort
95 Minuten
Deutschland
Hajo Gies
Horst Vocks, Thomas Wittenburg
Götz George, Renan Demirkan, Rufus, u.v.a.
Inhaltsangabe:
von moviepilot.de: Erst sieht es nach einer klassischen Familien-Tragödie aus: Ein Mann, gerade arbeitslos geworden, tötet seine engsten Angehörigen, bevor er sich selbst richtet. Aber Kommissar Schimanski traut der Sache nicht und ermittelt entgegen Dienstanweisung bei dessen Ex-Arbeitgeber. Das bringt ihm prompt die Suspendierung ein, was den guten Schimi natürlich keineswegs davon abhält, der Geschichte weiter nachzugehen. Begleitet von einer attraktiven Reporterin, führt ihn eine heiße Spur ins französische Marseille.
Mein Fazit:
Oh Mann, als der erste Tatort in die Kinos kam, war Götz George genauso alt wie ich jetzt. Ein Klassiker der deutschen Kino- und TV-Geschichte!
Begleitet von der unvergleichlichen Klaus Lage Band-Musik tauchte ich ab in die Duisburger Stadt, die von Umwälzungen geprägt war. Immer mehr Zechen schlossen und die hohe Arbeitslosigkeit machte die Menschen wütend und perspektivlos. Es kommt zu Krawallen und Ausschreitungen. Im Film macht die Polizei keine gute Figur. Mittendrin geschieht ein seltsamer Mord, der erst als erweiterter Suizid eingestuft wird, bis ein kleines lebendes Mädchen in der Wohnung der toten Familie gefunden wird. Horst Schimanski (Götz George) kennt das Opfer, ist mit ihm einst zur Schule gegangen. Er stellt eigene Ermittlungen an und stellt dem Unternehmer Grassmann (Charles Brauer) unangenehme Fragen. Schimanski kann nicht mehr an sich halten und wird anschließend von seinem Dienstherrn suspendiert.
Ulli (Renan Demirkan), die verheiratete Reporterin, kennt er von früheren Fällen und offensichtlich gab es auch mal eine Liebelei. Sie recherchiert ebenfalls in diesem Mordfall und scheint Schimanski immer einen Schritt voraus zu sein. Ihr freches Mundwerk und ihre Schlagfertigkeit haben es ihm angetan und so treffen sie sich wie zufällig in Marseille wieder, als er dort auf eigene Kosten und Gefahr ermittelt. Aber sie stochern in einem Wespennest und es ist nicht abzusehen, wohin ihre gemeinsamen Ermittlungen führen.
Horst Schimanski alias Götz George war einst der beliebteste Tatort-Ermittler. Wen wundert es? Er sprach das aus, was viele dachten. Er schlug manchmal auch erst zu, ehe er Fragen stellte. Und seine blauen Augen und das charmante Lächeln haben doch jeden um den Finger gewickelt, vor allen Dingen die weiblichen Zuschauer (mich eingeschlossen). Götz George war immer ein Sympathie-Träger und seine erfolgreiche Karriere als vielseitiger TV- und Theater-Darsteller spricht für sich.
Aus heutiger Sicht sind die unkonventionellen Ermittlungsmethoden nicht mehr tragbar. Demzufolge habe ich zwischendurch geschwankt zwischen Lachen und Weinen. Der Film hat Tempo und reichlich Action. Und die Darsteller wirken alle durchweg solide. Der Anblick vom strahlenden oder fluchenden Götz George war der Film-Abend durchaus wert, aber ansonsten bin ich eher nicht so der Tatort-Fan, weder damals noch heute. Begleitet von der tollen Musik wurde es kein ganz so großer Reinfall. 70% vergebe ich für diesen Film und wer Schimanski nach wie vor toll findet, ist bei diesem Klassiker gut aufgehoben!
Veröffentlicht am 08.06.20!