Der fremde Sohn

Der fremde Sohn Book Cover Der fremde Sohn
2008
Wahre Begebenheit
Changeling
141 Minuten
USA
Clint Eastwood
J. Michael Straczynski
Angelina Jolie, Gattlin Griffith, John Malkovich, u.v.a.

Inhaltsangabe:

Los Angeles im März 1928: Christine Collins (Angelina Jolie) lebt allein mit ihrem Sohn Walter (Gattlin Griffith) in einem kleinen Haus in der Stadt. Während Walter zur Schule geht, arbeitet sie in der Telefongesellschaft.

Als sie an einem Samstag für eine Kollegin einspringen muss, verschwindet ihr Sohn spurlos. Verzweifelt wendet sie sich an die Polizei, die jedoch den Ruf hat, korrupt und skrupellos zu sein. Captain J.J. Jones (Jeffrey Donovan) verspricht ihr zu helfen. Einige Monate später kann er tatsächlich einen Erfolg melden: Der Junge sei gefunden.

Als Christine den Jungen unter den Augen der Presse in Empfang nehmen will, stellt sie fest, dass der Junge nicht ihr Sohn ist. Sie teilt es Captain Jones sofort mit, aber beharrt darauf, dass es Walter ist.

Immer wieder versucht sie die Polizei darauf aufmerksam zu machen, dass sie ihre Suche nach Walter weiterführen sollen. Doch schließlich stempelt man sie als hysterisch ab und weist sie in eine psychiatrische Klinik ein. Nur Rev. Gustav Briegleb (John Malkovich) lässt sich von der Polizei nicht beeindrucken, weiß er doch schon lange, wie es bei der Polizei wirklich zugeht.

Zeitgleich ermittelt ein Polizist in einer anderen Sache und er stößt auf eine Reihe ungeklärter Vermisstenfälle, die alle zu Gordon Northcott (Jason Butler Harner) führen, der die Kinder auf seiner Farm ermordet haben soll. Ist auch Walter Collins unter den Opfern?

Mein Fazit:

Was für ein Film!

Ich bin nachhaltig beeindruckt – und das auf verschiedenen Ebenen. Ich wusste vorher nicht, dass Clint Eastwood Regie geführt hatte, aber man hätte es sich eigentlich schon fast denken können. Der Film bietet eine Geschichte, die auf hohem Niveau dargestellt wird.

Schon von Anfang an herrscht eine beklemmende Stimmung. Angelina Jolie als Christine Collins erschien mir erst als Fehlbesetzung, sie wirkte auf mich als liebende Mutter in vielerlei Hinsicht sehr kühl und unnahbar. Sicherlich war ihr die Sorge um ihren Sohn anzumerken, aber es schwang auch emotionale Distanziert mit. Als jedoch die Geschichte ihren Fortgang nimmt, verloren sich meine Vorbehalte. Vollends überzeugen konnte sie mich, als sie in der Psychiatrie landete und um ihre Reputation kämpfte.

Es ist nicht nur ein Drama, sondern auch eine Kriminalgeschichte, die furchterregender kaum sein kann, zumal sie auch noch tatsächlich passiert ist, wenn auch in leicht abgewandelter Form. Das eine oder andere wurde wohl hinzugedichtet oder weggelassen. Auf einer heruntergekommenen Farm werden Kinder, überwiegend Jungen, sexuell missbraucht (was aber nicht dargestellt oder erwähnt wurde) und dann getötet. Nach ihrem Ableben wurden die Leichen im trockenen Boden verscharrt. Ein Junge wurde unfreiwillig als Gehilfe genommen und seine Seelenqualen führten die Ermittler zum Tatort. Einfach nur gruselig!

Clint Eastwood hat sich sehr bemüht, die Atmosphäre der damaligen Zeit authentisch wirken zu lassen. Beginnend mit der Mode, den Häusern, der Einrichtung und letztendlich auch die Fahrzeuge auf den Straßen, alles wirkte echt und beeindruckend. Man hat keine Mühen gescheut. Der Regisseur hat auch die Film-Musik dazu geschrieben, was die ganze –teils düstere- Szenerie noch unterstrichen hat.

Der Film hat mich von der ersten Minute an gefesselt und die 141 Minuten waren sehr schnell vorbei. Ich wurde sehr gut unterhalten, daher kann ich den Film uneingeschränkt empfehlen und vergebe 95%.

Veröffentlicht am 09.12.20!

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