Schwestern im Geiste
August 2024
Historisch Allgemein
Saga Egmont
Pensionat an der Mosel - Reihe, Teil 2
Hörbuch
9788727171197
Sabine Menne
16 Stunden und 13 Minuten
Inhaltsangabe:
Spätwinter 1911: Im Mädchenpensionat von Pauline Martin in Diedenhofen geht es hoch her. Eine neue Lehrerin hat ihren Dienst angetreten. Die Irin Rhona O’Meally sorgt mit ihrem offenen Geist für frischen Wind. Die Mädchen sind begeistert, aber schnell merkt Pauline, dass es ein dunkles Geheimnis um die kecke Irin gibt.
Es steht Karneval an und die Mädchen bereiten sich auf ein Fest in ihrem Pensionat vor. Und dieses Mal sind ausnahmsweise sogar junge Burschen im Haus erlaubt, was prompt zu Eifersüchteleien und Streit zwischen den Mädchen führt. Das jedoch holt den Antisemitismus der übelsten Sorte ans Tageslicht.
Vandalismus hält auch in Diedenhofen Einzug. Die preußische Armee sieht sich mit Protestaktionen konfrontiert. Polizist Schrottherr, pflichtbewusst und erfolgsbesessen, ermittelt auch im Institut von Pauline, was natürlich ihren Freund Erich von Pliesnitz auf den Plan ruft.
Die Freundschaft zwischen Pauline und Erich erlebt eigene kleine Höhepunkte. Werden sie die Etikette wahren? Wie weit werden ihre Gefühle sie bringen?
Ein aufregender und interessanter Frühlingsbeginn steht Diedenhofen bevor.
Mein Fazit:
Es geht weiter mit dem Mädchenpensionat an der Mosel, in Diedenhofen oder Thionville. Schon über 40 Jahre gehört es zum Deutschen Reich, und doch trauern die Menschen ihrer Kultur nach, trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Die Autorin erzählt eindrucksvoll die damalige Gesellschaft und Begebenheiten. Die Franzosen haben sich mit den Preußen irgendwie arrangiert, so richtig glücklich sind sie nicht. Die Standeskultur ist noch immer sehr ausgeprägt und ein unbedachtes Wort kann eine Dame ohne Fehl und Tadel in Schwierigkeiten bringen. Für mich eine unvorstellbare Welt, vermutlich hätte ich ständig dagegen rebelliert!
Natürlich gibt es auch wieder ein paar Spannungs-Momente. Fremder Mann mit einer Melone, die Schmierereien an der Kaserne und der Beginn des Antisemitismus. Aber auch Freundschaft, Liebe und Loyalität finden sich im Roman wieder. Die Figuren sind authentisch und auf ihre Weise sympathisch. Bis auf wenige Ausnahmen muss man sie einfach gern haben.
Sabine Menne hat es wieder wunderbar vorgelesen. Die Stimmfarbe wirkt oft ein wenig schwach, aber das ist wohl der Charme der Geschichte. Sie spiegelt sich in der Betonung wider und untermalt die Bedeutung der Worte auf ungewohnte, aber eindringliche Weise.
Ich wurde sehr gut unterhalten und konnte mich ohne Probleme in die damalige Zeit vor über 110 Jahren hineinversetzen. Ich freue mich den dritten Teil und bin gespannt, welche Abenteuer Pauline mit ihren Mädchen dann erlebt. Dieser Teil bekommt 5 Sterne und eine klare Empfehlung.
Veröffentlicht am 09.04.25!