
Mai 2020
Dystopie
Oetinger Verlag
Die Tribute von Panem - 1. Vorgeschichte
608
Hardcover
9783789120022
The Ballad of Songbirds and Snakes (2020)
Peter Klöss, Sylke Hachmeister

Inhaltsangabe:
Aus Amerika wurde Panem und 13 Distrikte wurden ausgebeutet, um den Menschen im Kapitol das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Doch die Distrikte begannen zu rebellieren und zettelten einen Krieg an. Den verloren sie und als Wiedergutmachung und Erinnerung wurden die Hungerspiele eingeführt. 12 Distrikte schicken jeweils einen Jungen und ein Mädchen als Tribut. Sie kämpfen gegeneinander, bis nur ein Tribut übrigbleibt.
Coriolanus Snow steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Seine Zeugnisse sind ausgezeichnet und seine Aussichten glänzend. Jedoch ist die hochangesehene Familie in Panem verarmt. Seine Aussichten auf ein Stipendium erhöhen sich rasant, als er zum Mentor den 10jährigen Hungerspiele ernannt wird.
Er bekommt das weibliche Tribut aus Distrikt 12, Lucy Gray Baird. Er sieht seine Chancen auf einen Sieg als gering ein, dennoch versucht er mit List und Glück seinen Tribut zu begleiten. Dabei überschreitet er unsichtbare Grenzen, behält jedoch die Nerven, im Gegensatz zu anderen Mentoren.
Wird das Mädchen ihm seine Zukunft sichern? Kann sie die Spiele gewinnen und ihm so zur erhofften Karriere verhelfen? Oder sind da nicht andere Mächte am Werk?
Mein Fazit:
Lange ist es her, seit ich dieses Buch mal in einer Buchhandlung gesehen habe. Ich stand davor und überlegte, es zu kaufen. Ich tat es nicht. Nun ja, inzwischen gibt es ja einen Folgeband und wie ich zufällig erfuhr, gibt es sogar eine Verfilmung davon. Diese habe ich mir für die nächsten Feiertage vorgenommen.
Suzanne Collins hat wieder eine düstere Welt beschrieben. Ja, wir kennen Panem schon von Kaitness und Peta. Die Tradition der merkwürdigen Namen wird auch hier weitergeführt. Agrippa, Pluribus und auch Coriolanus! Für mich sind das alles Zungenbrecher. Irgendwie gehört es zur seltsamen Welt dazu, die noch immer Dystopie und Science-Fiction ist, aber nicht mehr so ganz entfernt von einer möglichen Realität scheint. Bei diesen Hungerspielen werden die Tribute buchstäblich wie Tiere behandelt, in Viehwaggons transportiert, abgeladen wie Schutt in einem Affenkäfig in einem Zoo, der keine Tiere mehr hat! Ob die Tribute Hunger haben, interessiert niemand. Medizinische Versorgung gibt es von einem Tierarzt! Und es ist für viele Kapitol-Bewohner so verwunderlich, dass sie so aggressiv sind und vor Mord nicht zurückschrecken. Die Hungerspiele sind noch nicht so ausgefeilt wie zu Kaitness‘ Zeiten, trotzdem nicht weniger brutal und menschenverachtend.
Das Lied von Vogel und Schlange wird hier subtil dargestellt. Eindeutig identifiziere ich Snow als die Schlange, hinterlistig und leise schleichend. Und Snow hat auch keine Skrupel, seinen besten Freund zu verpfeifen. Nicht um seinetwillen wohl gemerkt! Der Vogel ist Lucy Gray, sein Tribut aus Distrikt 12. Sie zieht die Menschen mit ihrer lieblichen Stimme und ihrem reinen Charakter an. Aber Vögel sind nicht immer beständig, sie fliegen von einem Ast zum anderen und können manchmal von merkwürdigen Dingen singen, alles sehr metaphorisch.
Gelegentlich war ich sprachlos über die Entwicklung, die ich las. Es gibt überraschende Wendungen, brutale Hungerspiele und ein Snow, der immer wieder nach oben fällt. Ich wurde sehr gut unterhalten.
Fünf Sterne und eine klare Lese-Empfehlung, ich freue mich schon auf den Folgeband.
Veröffentlicht am 19.0425!