
2023
Wahre Begebenheit
Lee
117 Minuten
GB, USA
Ellen Kuras
Liz Hannah, Marion Hume, John Collee
Kate Winslet, Andy Samberg, Alexander Skarsgård, Andrea Riseborough, Josh O'Connor, Marion Cotillard, u.v.a.

Inhaltsangabe:
Farley Farm House 1977: Ein junger Mann (Josh O’Connor) bittet Lee Miller (Kate Winslet) um ein Interview. Er interessiert sich für ihr Leben, bevor sie sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat.
Cornwall 1938: Lee Miller hat sich mit einigen Freunden zum Urlaub an der Küste von Cornwall getroffen. Thema sind die politischen Spannungen auf dem europäischen Kontinent, niemand glaubt jedoch, dass es tatsächlich zum Krieg kommt. Es gesellt sich überraschend der Galerist und Künstler Roland Penrose (Alexander Skarsgård) zu dieser illustren Gruppe und sofort fühlen sich Lee und Roland zueinander hingezogen.
Trotz der Bitte ihrer Freunde, mit nach Paris zu kommen, bleibt Lee bei Roland in London. Als der Krieg ausbricht und London von den deutschen Bomben heimgesucht wird, sieht sie ihre Chance und macht anspruchsvolle und dokumentarische Fotos für die Vogue.
Aber sie will mehr: Sie möchte unbedingt als Kriegsberichterstatterin an die Front. Die britische Regierung lässt dies jedoch nicht zu. Da sie aber die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, kann sie zusammen mit ihrem Freund Davy Scherman (Andy Samberg) die Soldaten begleiten.
Für diese Arbeit zahlt sie jedoch einen hohen Preis und die Geschehnisse lassen sie ein Leben lang nicht mehr los.
Mein Fazit:
Kein Film für schwache Nerven!
Es beginnt harmlos, bei einem schon recht intimen Treffen von mehreren Paaren. Es fallen bei den Damen auch schon mal die Oberteile. Die illustre Gruppe, wo u. a. auch Marion Cotillard zu sehen ist, kann sich einen erneuten Krieg in Europa kaum vorstellen. Aber so wirklich verschließen können sie sich dem nicht.
Lee Miller, früher in New York ein gefragtes Fotomodel, hat sich nun dem Fotografieren verschrieben. Und bei jeder sich bietenden Gelegenheit macht sie Fotos. Als der Krieg ausbricht und London von „The Blitz“ erschüttert wird, entwickelt sie ihr Interesse an der Berichterstattung. Im weiteren Verlauf des Krieges erkennt sie, welche Gräueltaten der Krieg mit sich brachte und wird diese Erlebnisse nie wieder los.
Wie geht man mit solchen Erlebnissen um? Man kann nur das Vergessen anstreben, durch Drogen oder Alkohol! Anders ist es kaum auszuhalten. Zu was der Mensch in der Lage ist, wenn es keine Grenzen gibt, hat Lee Miller dort erfahren und es gab kaum Möglichkeiten, das zu verarbeiten.
Der Film bringt aber auch den Zuschauer an die Grenzen. Als Zuschauer sieht man die Bilder nicht scharf – besonders grausame auch nur angedeutet oder mit Filter aufgeweicht. Wie mochte es der Fotografin wohl gegangen sein?
Das Regie-Debüt von Ellen Kuras empfinde ich als durchaus gelungen. Es wurde die damalige Atmosphäre eingefangen und durch authentischen Kostüme und Kulisse untermauert. Die Darsteller waren für mich alle glaubwürdig, allen voran Kate Winslet, die man teilweise gar nicht mehr wieder erkennt. Mit der pausbäckigen Rose aus dem Film „Titanic“ hat sie gar nichts mehr gemein!
Das Ende will ich nicht verraten, aber es birgt dann doch noch eine Überraschung! Es gibt 95% bzw. fünf Sterne und eine klare Empfehlung von mir. Wer Biopics mag, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen!
Veröffentlicht am 29.06.25!