Anthony Doerr: "Alles Licht, das wir nicht sehen" - 4. Abschnitt: Jemand im Haus - Die Stimme (Sechs bis Acht)
Inhaltsangabe:
von amazon.de: In seinem Roman erzählt Anthony Doerr kenntnisreich und in einer wunderschönen Sprache, kunstvoll miteinander verwoben, die Geschichte zweier Jugendlicher im Zweiten Weltkrieg, der blinden Marie-Laure, die mit ihrem Vater aus dem besetzten Paris nach Saint-Malo flieht, und des jungen Waisen Werner, der in der Wehrmacht eingesetzt wird. Unaufhaltsam treibt die Geschichte sie aufeinander zu, spannend, labyrinthisch und atemlos.
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Liebe Gisela, 🙂
mittlerweile haben wir im Buch 1943/1944 erreicht. Werner ist bei der Wehrmacht und sucht nach illegalen Peilsendern. Die ganze Sinnlosigkeit des Krieges zeigt sich bei einem tragischen Zwischenfall in Wien, der bei Werner noch lange Alpträume verursachen wird.
Madame Manecs Tod reißt ein tiefes Loch und Marie-Laure zieht sich erstmal zurück; bis sie und Etienne sich entscheiden, weiterhin die Résistance zu unterstützen. Ganz schön mutig von dem Mädchen; jeden Tag geht sie Brot holen (mit versteckten Botschaften) und Etienne sendet dann die geheimen Codes und Nachrichten per Radio. Bis es zu einem Zwischenfall kommt, bei dem die Grotte eine große Rolle spielt.
Das mit dem Senden geht zwar lange Zeit gut, doch dann wird der illegale Sender in Saint Malo bemerkt und Werners Truppe wird gerufen, um diesen aufzuspüren, was zunächst fehlschlägt. Bis Werner eines Tages den Sender findet; aber in der Stimme des Senders irgendwie den französischen Professor wiedererkennt, den er damals zusammen mit Jutta im Waisenhaus gehört hat. Daraufhin trifft Werner eine riskante Entscheidung...hätte ich so nicht unbedingt erwartet, das Werner bisher eher passiver Mitläufer war.
In der "Gegenwart" ist Werner immer noch verschüttet; probiert aber noch zu funken. Marie-Laure muss sich weiterhin vor Rumpel im Haus verstecken, der fieberhaft nach dem Diamanten sucht. Erneut äußerst mutig von Marie-Laure, besonders bei einer speziellen "Wasser"-Passage, die ganz schön spannend ist.
Wie von mir fast erwartet, spielt das Radio auf dem Dachboden noch eine große Rolle und verbindet Werner und Marie-Laure auf besondere Weise.
Einen großen Schockmoment gibt es auch, als eine Granate ins Fort National einschlägt, wo Etienne inhaftiert ist.
Auch der 4. Abschnitt konnte mich somit überzeugen; der 5. wird allerdings dann teilweise ganz schön heftig und bwegend werden, da musste ich mehrmals schlucken; mehr dazu später..
Liebe Grüße von Conny und viel Spaß beim Lesen! 🙂
Hallo Conny
Es gibt ja nur 5 Abschnitte. Ich habe mich verschrieben :-)))
Abschnitt 4 fand ich zum Teil sehr deprimierend.
1. Ich dachte nicht dass Madame Manec gestorben ist. Ich weiß, sie wurde aus ihrem Bett herausgeholt und mit einer Kutsche weggefahren. Trotzdem. Ich glaubte an ihre Rettung!
2. Werners Situation ist immer noch verheerend. Nun ist auch noch ein Toter in ihrem Grab unter dem Hotel.
3. Marie-Laure muss sich im Haus vor einem Soldaten verstecken. Wenn sie wüsste dass der Soldat schwer krank ist ... ob sie dann immer noch so viel Angst hätte????
4. Über einen Radiosender hatten Werner und Marie-Laure nun schon Kontakt zueinander. Werner hat es geschafft mitten in den Trümmern, in denen er begraben ist, einen Radio zu reparieren. Die Worte von Marie-Laure berühren ihn tiefst in seinem Inneren. Erinnert ihn diese junge Stimme sehr an seine Schwester Jutta.
5. Schlimm fand ich den Besuch, den Werner Frederic in Berlin abgestattet hat.
Lieber Conny, ich weiß, du bist längst mit dem Buch fertig.
Ich finde, die Geschichte ist keine leichte Kost. Sonne, Wasser, leckeres Eis und Essen. Dann wieder die Geschichte. Es ist wie Zuckerhut und Peitsche.
Ein tolles Buch! Ich bin auf den letzten Abschnitt gespannt.
Ich wünsche Conny und Elke einen schönen Sonntag. Liebe Grüße,
Gisela
Liebe Gisela, ♥
das stimmt, bei dem sommerlichen Wetter ist das Ganze keine leicht Kost, wo das Thema sowieso schon schwer ist. Das passt eher zu einem trüben Novembertag.
Aber dennoch finde ich das Buch aufgrund seiner außergewöhnlichen Geschichte und des grandiosen Schreibstils einfach toll. Ist eben mal was völlig anderes. Ich hab das Lesen nicht bereut.
Das Madame Manec gestorben ist, fand ich auch sehr traurig. Der nächste Verlust nach ihrem Vater. Zumindest ist ja ihr Großonkel noch da. Aber danach läuft Marie-Laure auch zur Hochform auf und wird noch zu einer richtigen Heldin!
Der Besuch von Werner bei Frederick war für mich auch sehr bewegend; da wird Werner das erste Mal richtig klargeworden sein, was für Konsequenzen der Krieg usw. und auch sein Nichteingreifen in der Napola hatte. Ob er das alles da schon bereut hat?
Ich bin echt gespannt, was du zum letzten Teil sagst, da wird es ja nochmal ziemlich heftig und hart, aber auch wieder hoffnungsvoll. Bin sehr auf deine abschließende Meinung neugierig.
Liebe Grüße von Conny ♥