2018
Drama
The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society
124 Minuten
UK, Frankreich, USA
Mike Newell
Don Roos, Kevin Hood
Jessica Brown Findlay, Tom Courtenay, Michiel Huisman, u.v.a.
„Deine Juliet“ von Mary Ann Shaffer und Annie Barrows
Inhaltsangabe:
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Die junge Journalistin und Autorin Juliet Ashton (Lily James) erhält einen außergewöhnlichen Brief vom Schweinebauer Dawsey Adams (Michiel Huisman). Er erzählt von seinem Club „Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf“, den er mit einigen Freunden auf der Kanal-Insel Guernsey betreibt.
Juliet ist angetan und möchte die Mitglieder des Clubs persönlich kennen lernen. Sie reist spontan auf die Insel. Amelia (Penelope Wilton) begegnet ihr am Anfang sehr skeptisch gegenüber. Doch Juliet lässt sich davon nicht abbringen, zu erfahren, warum ihr Club während der deutschen Besatzungszeit gegründet worden ist.
Schon sehr schnell spürt Juliet, dass es ein sehr großes tragisches Geheimnis gibt, denn über allen schwebt der Name Elizabeth McKenna (Jessica Brown Findlay), dessen kleine Tochter Kit Dawsey betreut. Und Dawsey selbst hat es Juliet offenbar auch angetan, denn sie entwickelt zarte Gefühle für den einfachen, aber sehr feinfühligen und belesenen Schweinebauern.
Mein Fazit:
Lily James ist für mich eine faszinierende und inspirierende Schauspielerin. Durch „Mamma Mia – Here we go again“ bin ich auf sie aufmerksam geworden und seither bin ich immer begeistert, wenn ich sie in einem Film sehen kann.
In dieser sehr einfühlsamen Literaturverfilmung verkörpert sie die junge Autorin und Journalistin Juliet Ashton, die eigentlich auf Lese-Reise weilen sollte. Ihr Freund und Verleger Sidney (Matthew Goode) gewährt ihr jedoch zähneknirschend freie Hand. Offenbar fühlt er sich für sie verantwortlich, da sie im Krieg ihre Eltern verloren hat.
Sie erhält eines Tages einen sonderbaren Brief und sie beginnt einen regen Briefwechsel zu Dawsey Adams. Von Anfang an spürt sie eine gewisse Magie zwischen den Zeilen und reist dann spontan und unangekündigt zur Insel. Ihre Neugier auf den sonderbaren Buchclub ist groß, aber sehr schnell spürt sie auch, dass noch viel mehr hinter der Geschichte des Buchclubs steckt. Gleichzeitig verliebt sie sich in den gutaussehenden Schweinebauern, obwohl ihre Hand bereits versprochen ist.
Die Geschichte selbst ist sehr spannend und mit ruhigen Bildern und gelegentlichen Rückblicken erzählt. Die Panaroma-Bilder von der Insel sind fesselnd wie grandios. Ich wäre am liebsten selbst gleich hingefahren, um das Naturschauspiel zu erleben. Die Atmosphäre der damaligen Zeit, so kurz nach dem Krieg, ist authentisch aufgebaut. Kostüme, Autos, alles ist sehr liebevoll und detailliert nachgestellt. Die Darsteller agierten wie selbstverständlich in den Szenen.
Es hat sich halb Downton Abbey getroffen. Lily James, Jessica Brown Findlay, Matthew Goode und Penelope Wilton haben alle in der Serie mitgespielt, teilweise in gleichen Staffeln. Es muss für die Darsteller ein großes Wiedersehen gewesen sein. Allerdings konnte ich mich für das Paar Lily James/ Michiel Huisman nicht erwärmen. Beide sind durchaus attraktiv, aber es kam keine Magie auf, so sehr ich mich auch bemühte. Vielleicht war die Liebesgeschichte dafür auch zu oberflächlich behandelt. Es gab ja noch nicht mal ein Kuss. Nur schmachtende Blicke und zufällige Berührungen wurden ausgetauscht. Das finde ich ein bisschen schade.
Ansonsten ist es ein sehr einfühlsames Drama um eine tragische Figur und einen sonderbaren Buchclub, der durchaus strenge Regeln hat. Das Buch habe ich leider (noch) nicht gelesen, werde es wohl aber nachholen müssen. Der Film ist unterhaltsam und lädt zum Verweilen ein. Wegen der für mich fehlenden Magie zwischen den Hauptdarstellern vergebe ich nur 85%.
Veröffentlicht am 30.05.19!