Inhaltsangabe:
von amazon.de: Ihre Eltern waren Kinder im Zweiten Weltkrieg. Bombenhagel, Zerstörung und Flucht haben viele erlebt. Fast alle hatten sie Hunger und vor allem Angst, große Angst. Das wirkt nach – auch auf ihre eigenen Kinder, die heute zwischen 30 und 50-jährigen. Anne-Ev Ustorf, geboren 1974, ist selbst das Kind von Kriegskindern. Sie hat Gespräche geführt, Parallelen gefunden und festgestellt: Vieles, was ihre Generation umtreibt, hat sie von ihren Eltern »geerbt« – der Bericht über das Lebensgefühl einer ganzen Generation, die im langen Schatten des Krieges aufwuchs.
Mein Fazit:
Ich selbst bin ein Kind von Kriegskindern. Mein Vater ist 1942 geboren, meine Mutter 1945. Allerdings haben meine Eltern keine Fluchterfahrung oder das Trauma der Heimatlosigkeit erlitten, aber das es nicht einfach war, haben sie an der einen oder anderen Stelle schon mal erzählt. Hunger oder andere schlimme Dinge waren sicher damals auch Thema.
Beim Lesen der Geschichten habe ich mich zwar nicht unbedingt wiedergefunden, aber es in ähnlicher Form erlebt. Ob ich es jetzt auf die Kriegserfahrung zurück führen kann, weiß ich nicht. Einiges vielleicht schon. In jedem Falle wirft dieses Buch die Geschehnisse in ein anderes Licht. Es ist damals viel schlimmes passiert, auch mit den Flüchtlingen. Sie haben viel verloren und mussten sich eine neue Existenz aufbauen, in die sie oftmals nie in ihrem Leben ankamen – trotz aller Bemühungen.
Ich musste häufig Pause machen, weil mir Vorstellung der Erzählungen schon ziemlich nahe gingen. Und es ist wirklich passiert. Gar keine Frage, so etwas muss verarbeitet werden, nicht nur im Familienkreis, auch in unserer Gesellschaft. Und so etwas darf auch nicht vergessen werden (obwohl viele das sehr gerne würden). Ganz am Ende gibt es noch ein Kapitel, was sich auch mit heutigen Flüchtlingskindern und deren fatalen Situation auseinander setzt. Dabei kamen ebenso erschreckende Details zu Tage.
Wer sich viel mit diesem Thema auseinander setzt, sollte das Buch lesen. Es gibt Einblicke in bedrückende Familiengeschichten, aber auch Ansätze, wie man in der zweiten oder dritten Generation besser damit umgehen kann. Von mir bekommt es vier Sterne. Ein Stern Abzug, weil mindestens zweimal Passagen doppelt abgedruckt waren. Ich finde, da hat das Lektorat ein wenig geschludert.
Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.
Veröffentlicht am 30.12.14!