Der Pianist

Der Pianist Book Cover Der Pianist
2002
Wahre Begebenheit
The Pianist
150 Minuten
UK, Frankreich, Plen, Deutschland, USA
Roman Polanski
Ronald Harwood
Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Frank Finlay, u.v.a.
"Der Pianist. Mein wunderbares Leben" von Wladyslaw Szpilman

Inhaltsangabe:

Warschau 1939: Der polnisch-jüdische Pianist Wladyslaw Szpilman (Adrien Brody) erlebt zusammen mit seiner Familie den Einmarsch der Deutschen Nationalsozialisten. Sein Bruder Henryk (Ed Stoppard) versucht die Familie davon zu überzeugen, das Land zu verlassen, solange es noch geht. Doch die Familie hält sich an den Illusionen fest, dass Frankreich und Großbritannien den Polen zur Hilfe eilen werden.

Stattdessen werden die Juden ins Ghetto übersiedelt, wo sie teils unter menschenunwürdigen Bedigungen ein hartes Leben führen. Nur Wladyslaw hat Arbeit und kann damit die Familie vor dem Hungertod bewahren.

1942 schließlich werden die Juden nach Treblinka deportiert. Einzig einem höhergestellten Juden ist es zu verdanken, das Wladyslaw nicht mit deportiert wird, dafür muss er ins Arbeitslager. Als er schließlich aus dem Arbeitslager fliehen kann und durch frühere Freunde ein vermeintlich sicheres Versteck für sich hat, kann er kurz aufamten. Doch der polnische Untergrund kämpft gegen die Deutsche Wehrmacht und Wladyslaw muss erneut um sein Leben fürchten ….

Mein Fazit:

Da hat der Regisseur Roman Polanski aber sicher auch eigene Erlebnisse aus dem Ghetto mit einfließen lassen und somit selbst einiges aufgearbeitet. Dieser Film zeigt das nackte Grauen, ausgelöst durch das personifizierte Böse in Gestalt der Nazis!

Was gibt es zu diesem Film zu sagen außer dass er bedrückend ist, die Szenen zum Teil entsetzlich und den Zuschauer um seine Fassung ringen lässt. Ich hatte diesen Film schon mal vor Jahren gesehen, aber nicht bis zum Ende. Lange Zeit habe ich mich dagegen gewehrt, ihn noch einmal zu sehen, enthält er doch grausame Szenen, die einen nicht so schnell loslassen. Nachdem ich aber mit dem Thema hin und wieder beschäftigt und verschiedene Bücher und Artikel dazu gelesen habe, fühlte ich mich bereit, den Film noch einmal zu sehen.

Dem Zuschauer wird ein authentisches Bild geboten. Das Ghetto! Mit den verhungerten Menschen auf der Straße, erschossen an der Mauer gelehnt oder spindeldürre Kinder und Erwachsene, die um Essen bettelten, und wenn es noch so dreckig oder krümelig war! Zwischen drin die Nazis, die mit ihrer Willkür über Leben und Tod entschieden, als wäre es ihr persönlicher Roulette-Tisch. Die Hoffnungslosigkeit in den Augen, dass wohl niemand mehr zu ihrer Rettung eilen würde.

Adrien Brody spielt den Pianisten Wladyslaw Szpilman. Anfangs noch stolz auf sein Talent und Kontakte, verwahrloste er immer und mehr zum Schatten seiner selbst. Adrien Brody, der für diese Rolle zu Recht einen Oscar bekam, geht völlig in der Rolle auf und haucht dem echten Pianisten Leben ein und durchlebt noch einmal das Grauen des Ghettos und der Nazi-Herrschaft.

Die Szenen wirken authentisch und ungekünstelt, die Darsteller sind durchweg glaubhaft und begleitet wird alles von der Klaviermusik, die Wladyslaw Szpilman immer wieder zwischendurch zum Besten gab. Nur die Länge des Films störte mich etwas. Ich bin mir sicher, die eine oder andere Szene hätte man verkürzen können.

Ansonsten ist es ein beeindruckender und bedrückender Film, der sehenswert, aber auch nichts für schwache Nerven ist. Von mir bekommt er 90%.

Veröffentlicht am 26.06.16!

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