2012
Western
165 Minuten
USA
Quentin Tarantino
Quentin Tarantino
Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, u.v.a.
Inhaltsangabe:
Südstaaten, kurz vor dem amerikanischen Bürgerkrieg: Django (Jamie Foxx), ein Sklave, trifft zufällig auf den deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz). Es eint sie nur eines: Die Suche nach den Männern, die Django fürchterlich gequält haben und ihn von seiner Frau Broomhilda von Shaft (Kerry Washington) trennten. Als sie die drei Männer gefunden und zur Strecke gebracht haben, gehen sie eine Partnerschaft ein: Django lässt sich an der Waffe weiter ausbilden und hilft Dr. Schultz bei der Suche nach weiteren flüchtigen Kriminellen (um so sehr viel Geld zu verdienen), und Dr. Schultz hilft ihm, seine Frau Broomhilda zu finden.
Tatsächlich können sie den Winter über viel Geld verdienen, ehe sie auf der Candie-Farm von Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) Broomhilda finden. Candie ist jedoch nicht nur ein einfacher Farmer mit vielen Sklaven. Er trainiert die Sklaven, um sie dann gegeneinander kämpfen zu lassen. Geld interessiert ihn dabei herzlich wenig. Als Dr. Schultz ihm jedoch die stolze Summe von 12.000 Dollar anbietet, wird dieser nicht nur hellhörig, sondern auch mißtrauisch. Auch die Tatsache, das Django sich nicht als Sklave sieht und als solcher auch nicht behandelt werden möchte, macht ihn sehr nervös.
Schließlich kommt Calvin hinter die wahren Absichten des ungleichen Paares …
Mein Fazit:
Quentin Tarantino gehört nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Regisseuren. Vor Jahren habe ich schon mal einen Film von ihm gesehen und abgelehnt. Seither habe ich einen großen Bogen um ihn gemacht, aber bei diesem Western wollte ich es gern noch mal versuchen.
Leider habe ich die ersten Minuten verpasst. Aber auch so kommt man schnell in die Geschichte rein, die zwischendurch Sequenzen von schweren Mißhandlungen und brutaler Folter zeigt. Es präsentiert sich dem Zuschauer ein ungleiches Paar, der deutsche Kopfgeld-Jäger im Dienste der Vereinigten Staaten und ein Sklave, der zwar von Dr. Schultz befreit wurde, aber nicht wirklich frei ist. Er wird durch viele Situationen daran erinnert, was die weiße Gesellschaft von ihm hält. Die Skurilitäten werden noch dadurch überboten, das Djangos Frau eine Schwarze mit einem deutschen adeligen Namen ist.
Zwischendurch bieten sich dem Zuschauer auch immer wieder brutale Szenen, vor allen Dingen auf der Candie-Farm. Auch wenn ich keinen Zweifel daran habe, das sich die Amerikaner beim Thema Sklaven nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, so fand ich einige Szenen doch sehr abstoßend (bin halt kein Fan davon). Dann gibt es auch wieder Situationen, die zum Schreien komisch sind. Aber wenn man die Geschichte bis zur Candie-Farm verfolgt hat, will man wissen, wie es weiter geht. Denn das Calvin Candie (ganz großartig von Leonardo DiCaprio gespielt) nicht so ganz sauber ist, sollte jedem Zuschauer sehr bald klar werden. Und obwohl Dr. Schultz und Django durchaus Waffen zur Durchsetzung ihrer Interessen einsetzen, so spüren sie sehr schnell, das sie womöglich an den Satan persönlich geraten waren. Die Spannung wurde sehr gut von der Kamera eingefangen und an den Zuschauer weiter übertragen. Alle Darsteller haben ihre Rolle glaubwürdig und überzeugend gespielt und so kann man fasziniert das Finale des Films sehen, der allerdings dann auch wieder nicht überrascht.
Insgesamt gesehen ist es ein Western der besonderen Art und man spürt deutlich Tarantinos Handschrift. Man sieht ihn auch selbst am Ende in einer kleinen Nebenrolle. Da ich weiß, das der Regisseur ein Fan der Italo-Western ist, sind durchaus kleine Verbindungen dazu eingebaut, allen voran Franco Nero, der eine kleine Nebenrolle spielt.
Ob ich den Western noch einmal sehen werde, weiß ich nicht. Aber von mir erhält der Film 80% und dafür, das ich den Regisseur nicht so mag, ist das schon eine beachtliche Leistung.
Veröffentlicht am 08.04.15!
Solche Filme mag ich.