Peter-J. Lang: Retro 2032: Sie vergaßen das Gestern

Retro 2032: Sie vergaßen das Gestern Book Cover Retro 2032: Sie vergaßen das Gestern
Peter-J. Lang
2016
Dystopie
spikinet
783
3946367062

Inhaltsangabe:

von amazon.de: Das politische Europa hat sich aufgelöst, der Norden hat sich vom Süden und Osten abgespalten. Sämtliche Grenzen werden streng bewacht. Flüchtlingsströme sind zum Erliegen gekommen. Die Politik folgt den Interessen der globalen Wirtschaft, angeführt von wenigen multinational agierenden Konzernen. Diverse Freihandelsabkommen haben Europa mit Gentechnik überschwemmt und Sozialstandards pulverisiert. Faschisten der nächsten Generation verstecken sich hinter Maßanzügen und jovialen Masken. Sie regieren die Welt, spalten die Gesellschaft in eine kleine, wohlhabende Oberschicht und eine völlig verarmte Mehrheit ohne jegliche Perspektiven. Zwei Frauen aus Köln werden in einem geheimen Labor zu gentechnischen Experimenten missbraucht. Sie planen ihre Flucht. Eine Familie aus dem gescheiterten Portugal und eine deutsch-amerikanische Enthüllungsjournalistin treffen in Brasilien zufällig aufeinander. Im Darknet finden all diese Menschen zusammen und Gründen GeneLeaks, eine Gruppe von Oppositionellen mit klaren Zielen. Auf abenteuerliche Weise gelingt ihnen die Reise nach Deutschland. In einem sicheren Versteck planen sie ihre Aktionen, unterstützt von Wissenschaftlern und abtrünnigen Handlangern der faschistoiden Klasse. Gemeinsam kämpfen sie gegen die Machenschaften der multinationalen Konzerne, doch diese wissen sich zu wehren. GeneLeaks wächst, doch es droht ihnen immer wieder die Zerschlagung. Private Geheimdienste und Mordkommandos kommen ihnen sehr nah.

Mein Fazit:

Der Autor hat mir dieses Buch als Rezensions-Exemplar angeboten und ich habe es mit Spannung und einer gewissen Erwartung – resultierend aus dem Klappentext – angenommen. Und ich habe mich auch nicht von den angegebenen knapp 800 Seiten abschrecken lassen.

Doch leider ist es mir nicht gelungen, wirklich in die Geschichte hinein zu finden. Mein Lese-Abenteuer brach ich bei etwas über einem viertel des Buches ab. Der Klappentext verspricht viel mehr, als das es bietet, zumindest empfinde ich es so. In abwechselnden Kapiteln werden mehrere Handlungs-Stränge erzählt. Da ist zum einen Professor Karl Hellstein, der das Vermächtnis seines Vaters fortführt und den perfekten Menschen erschaffen will, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Jonas, sein Handlanger, kümmert sich um die Frauen Allmuth und Eldrid, die die perfekten Menschen gebären und großziehen – in Gefangenschaft in einem Bunker irgendwo in der Eifel. Eine andere Geschichte handelt von Mandala, die in Portugal in der nahen Zukunft ums Überleben kämpft und sich plötzlich ihrem totgeglaubten Vater gegenüber sieht. Und dann gibt es da noch einen Abschnitt über Industriespionage.

Die Geschichten spielen in unterschiedlichen Zeitabschnitten und wie es scheint auch in unterschiedlichen Welten. Ich empfand die Wechsel zwischen den Geschichten als sehr anstrengend und hätte dem Autor die Kürzung oder gar Löschung des einen oder anderen Abschnitts empfohlen. Zu ausschweifend und nach über 200 Seiten noch immer nicht wirklich eine Richtung erkennbar. Und ich empfand es auch nicht als dystopisch.

Nein, dieser Roman war für mich sehr anstrengend zu lesen. War ein Handlungsstrang beendet, wurde ein neuer aufgetan (und dabei dachte ich, man käme nun endlich zum Kern der Geschichte) und man musste wieder eine neue Persönlichkeit kennen lernen und wieder kam bei mir das Gefühl auf, das etwas ganz anderes erzählt wird als der Klappentext es verspricht. Es erhält die Mindestpunktzahl von zwei Sterne und ich bin sicher, das es viele Menschen geben wird, die dieses Buch mögen und positiv bewerten werden.

Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.

Veröffentlicht am 14.02.16!

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