Das Leuchten der Erinnerung

Das Leuchten der Erinnerung Book Cover Das Leuchten der Erinnerung
2017
Drama
The Leisure Seeker
112 Minuten
Italien, Frankreich
Paolo Virzì
Francesca Archibugi, Francesco Piccolo, Paolo Virzì
Helen Mirren, Donald Sutherland, Christian McKay, u.v.a.
"The Leisure Seeker" von Michael Zadoorian

Inhaltsangabe:

John (Donald Sutherland) und Ella Spencer (Helen Mirren) sind seit fast fünfzig Jahren miteinander verheiratet. John war Englischlehrer und begeisterter Ernest Hemingway-Fan, während Ella die beiden Kinder Will (Christian McKay) und Jane (Janel Moloney) großgezogen hat, die teilweise nun selbst verheiratet sind und Kinder haben.

John allerdings leidet an Alzheimer und Ella hat Krebs. Das Ende ihrer gemeinsamen Zeit naht und so wollen sie noch einmal die Ostküste entlang fahren bis runter nach Key West, um dort das Haus von Ernst Hemingway zu besuchen. Sie halten mit ihrem alten klapprigen Wohnmobil an den Orten an, wo sie früher mit ihren Kindern Urlaub gemacht haben.

Während die erwachsenen Kinder in Massachusetts sich große Sorgen um ihre Eltern machen, erleben John und Ella noch einmal Urlaub auf ihre ganz persönliche Art und Weise. Und es ist eine Reise der Wahrheiten, denn trotz des Alzheimers kann John von Dingen erzählen, die sie bislang noch nicht wusste. Und Ella verheimlich ihrem John auch so das eine oder andere.

Aber sie sind in Liebe vereint – bis zum Schluss der Reise.

Mein Fazit:

Helen Mirren und Donald Sutherland in einem Film, das hat schon was.

Die Geschichte bietet eigentlich nichts Neues. Eine fast 50jährige Ehe allerdings hat heutzutage schon Seltenheitswert, aber wie man in dem Film erfährt, haben auch John und Ella so ihre kleineren und größeren Berg- und Talfahrten erlebt. Keine so lange Ehe bleibt ohne Spuren und ohne Geschichten. Während John mehr unklare Momente hat, hat Ella dafür mehr Kampfgeist und pfeift mehr oder weniger auf die Sorgen ihrer Kinder (die Sorgen sind durchaus berechtigt).

Sie fahren an die Orte, die sie schon unzählige Male besucht haben – zusammen mit ihren kleinen Kindern. Abend für Abend macht Ella einen Dia-Abend für ihn, damit er sich wieder erinnert, denn die klaren Momente sind selten und auch ausgesprochen kurz. Er weiß, sie ist sein Mittelpunkt und doch gibt es auch Momente, wo er sie nicht mehr erkennt.

Ella hat John nichts von ihrer Krankheit gesagt, er weiß nicht, dass sie dem Tod geweiht ist. Das macht die Geschichte eigentlich so tragisch – bis zum Schluss. Ich will das Ende nicht vorweg nehmen, denn es berührend wie auch bestürzend, aber durchaus nachvollziehbar! Zwischendurch passieren auch einige humorvolle Szenen, die einen das Lächeln auf dem Gesicht zaubern und mich als Zuschauerin glauben lässt, dass man auch im betagten Alter noch Abenteuer erleben kann.

Helen Mirren und Donald Sutherland, buchstäblich alte Hasen in diesem Geschäft, haben eine wunderbare Geschichte über das Leben, die Liebe und einer aufregenden Zeit erzählt. Ich wurde wunderbar unterhalten und konnte mich von dem Film kaum lösen, auch wenn dieser gänzlich ohne Action auskam und von den interessanten Dialogen lebte.

90% für einen Film, der einen besonderen Reiz hat – durch die Geschichte selbst und die überzeugenden Darsteller.

Veröffentlicht am 27.08.20!

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