Anatomie einer Entführung

Anatomie einer Entführung Book Cover Anatomie einer Entführung
2004
Drama
The Clearing
95 Minuten
Deutschland, UK, USA
Pieter Jan Brugge
Pieter Jan Brugge, Justin Haythe
Robert Redford, Willem Dafoe, Helen Mirren, u.v.a.

Inhaltsangabe:

Wayne Hayes (Robert Redford) ist ein erfolgreicher Unternehmer, liebender Ehemann und Vater. Vor einigen Jahren kreuzte er den Weg Arnold Mack (Willem Dafoe), der in seinem Leben nicht so viel Glück hatte. Er muss mit seiner Frau im Hause seines Schwiegervaters leben, da er seit Jahren schon keinen Job findet.

Arnold Mack entführt Wayne eines Morgens. Und irgendwie scheint Arnold nicht wirklich zu wissen, was er mit Wayne anfangen soll, während Eileen Hayes (Helen Mirren) mit ihren Kindern auf Nachricht des Entführers wartet und sich den Tatsachen stellen muss, die sie bislang ignorierte.

Mein Fazit:

Der Film berührt einige sehr interessante Themen, die aber leider nicht tiefer beleuchtet werden. Das finde ich sehr schade, denn er bietet so viel Potenzial. In abwechselnden Szenen wird in Rückblenden eine Entführung und die Situation der Angehörigen erzählt. Dabei sind die Zeitläufe unterschiedlich. Dies wird allerdings erst zum Schluss deutlich.

Wayne, toll gespielt von Robert Redford, wird entführt. Sein Entführer Arnold Mack, Willem Dafoe, wird von Wayne erst spät erkannt und das auch erst nach eindeutigen Hinweisen. Es entbrennt eine Diskussion über das weitere Vorgehen und auch darüber, warum Arnold im Leben wenig Erfolg und Wayne eben viel Erfolg hatte. Diese tiefsinnige Diskussion diente natürlich lediglich dem Zeitgewinnt. Zuhause muss sich Ehefrau Eileen mit dem FBI und ihrer Familie auseinandersetzen. Jeden Tag zwischen Hoffnung und Bangen. Und es muss jede Möglichkeit, hinter die Entführung zu kommen, ausgeschöpft werden.

Es werden nicht nur die sozialen Unterschiede zwischen Wayne und Arnold ausgearbeitet, sondern auch das scheinbar perfekte Leben des Unternehmers. Dass er für seine Kinder nicht viel Zeit hatte, manche Fehlspekulation tätigte und eine Affäre einging. Gerade die Affäre möchte die Ehefrau vergessen, aber das FBI holt es gnadenlos hervor.

Ich als Zuschauerin schwankte zwischen voyeuristischer Neugier und Mitgefühl. Es war spannend und beklemmend zugleich, wie die Szenen zwischen der Familie und der Entführung wechselte. Allerdings fehlte mir der letzte Schliff, das gewisse Etwas, wobei ich Robert Redford und Helen Mirren keinen Vorwurf machen kann, sie haben glaubhaft gespielt. Das Ende kam unerwartet und überraschend und doch konsequent.

Ein bisschen mehr habe ich schon erwartet, daher gibt es für mich nur 85%. Er ist dennoch sehenswert.

Veröffentlicht am 01.05.20!

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