Die Päpstin

Die Päpstin Book Cover Die Päpstin
2009
Drama
149 Minuten
Deutschland, UK, Italien, Spanien
Sönke Wortmann
Heinrich Hadding, Sönke Wortmann, Jodi Ann Johnson
Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman, u.v.a.
"Die Päpstin" von Donna W. Cross

Inhaltsangabe:

814 nach Christus kommt in Ingelheim am Rhein ein kleines Mädchen zur Welt. Johanna ist nach zwei Jungs das dritte Kind des Dorfpriesters (Iain Glen), der vom weiblichen Geschlecht nicht viel hält und seine Familie mit strenger Hand regiert.

Heimlich lernt Johanna mit ihren Brüdern das Lesen und Schreiben. Als der griechische Gelehrte Aesculapius (Edward Petherbridge) auf Johannas wachen Verstand aufmerksam wird, unterrichtet er sie zusammen mit den Brüdern, entgegen das Verbot. Der Vater ist außer sich.

Nachdem der ältere, begabtere, Bruder verstorben ist, soll nun der Nächste die Domschule besuchen. Johanna (Lotte Flack) begleitet ihn heimlich und Bischof Fulgentius (Oliver Nägele) gewährt ihr die Ausbildung. Graf Gerold (David Wenham) nimmt sie in seinen Haushalt mit auf, was seine Frau gar nicht gern sieht.

Inzwischen ist Johanna (Johanna Wokalek) zu einer jungen Frau herangewachsen. Graf Gerold hat sein Herz an sie verloren, aber er muss in den Krieg ziehen. Kaum hat er die Stadt verlassen, soll Johanna verheiratet werden. Ehe die Trauung stattfinden kann, wird die Stadt von Normannen überfallen. Johanne überlebt, Gerolds Familie und viele anderen aber nicht.

Sie nimmt ihre Chance wahr und flüchtet. Sie schneidet sich die Haare kurz und bindet sich die Brust ab und kann im Kloster zu Fulda Unterschlupf finden. Sie lebt von nun als Mönch, immer der Gefahr ausgesetzt, entdeckt zu werden. Aber sie spürt, dass sie als Mann mit Respekt behandelt wird und dass man ihre Worte ernst nimmt.

Mein Fazit:

Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, aber einige Fetzen des Films kamen mir deutlich bekannt vor. Folglich muss ich ihn mal gesehen haben, wenn nicht ganz, dann zumindest in Teilen.

Ob die Geschichte den Tatsachen entspricht, kann ich nicht beurteilen. Daher halte ich es jetzt mal für reine Fiktion. Dennoch ist die Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut eingefangen, die dunklen Jahre des frühen Mittelalters. Es wurden immer wieder Kriege geführt, die Menschen starben und Hunger und Krankheiten und nicht zuletzt gab es die strenge Hierarchie, wonach die Frauen nur zum Kinderkriegen da sind und ansonsten nichts können mussten – und durften. Gebildete Frauen suchte man vergeblich. Es wundert mich immer wieder, dass sich der Mensch nicht schon zu der Zeit fast selbst ausgerottet hat. In dieser Zeit wuchs Johanna auf und sehr früh erfuhr sie, was es bedeutet, ein Mädchen zu sein. Ihr Vater, ein strenger Priester, konnte es überhaupt nicht ertragen, dass seine Frau zu Wotan betete. In seiner Wut darüber schlug er seine Frau und vergewaltigte sie vor den Kindern.

Auch im späteren Verlauf musste Johanna oftmals demütig alles über sich ergehen lassen, ob nun den Spießrutenlauf in der Domschule oder die Lügen der Frau des Grafen, die in ihr klar eine Konkurrentin sieht und sie mit List verheiraten will. Erst, als sie sich als Mönch verkleidet, kann sie ihr wahres Potential entfalten, Krankheiten heilen und ihr Wissen mehren und weitergeben. Als Mann erfährt sie Respekt und Aufmerksamkeit, die ihr als Frau nie zuteil geworden wäre. Diese Erfahrungen ermutigt sie schließlich später, nach Rom zu gehen und zunächst den Armen zu helfen, ehe sie zum Papst gerufen wird, um sein Leiden zu lindern.

Ich finde dieser Film ist von der ersten Minute an spannend und gut gemacht. Man hat sehr viel Wert auf die richtige Kulisse und Kostüme gelegt, ja selbst die dreckigen Fingernägel und fettigen Haare waren dabei. Es wurde nichts beschönigt, es war keine schöne Zeit für Europa, und schon gar nicht für die Frauen. Bei der Behauptung, dass die Gebärmutter einer Frau schrumpfen würde, wäre sie gebildet, musste ich schon arg schmunzeln. Leider haben die Menschen das wohl wirklich geglaubt!

Ich wurde gut unterhalten und habe mit großem Interesse Johannas Weg verfolgt, der dann doch leider tragisch endet. Die Darsteller haben mich alle überzeugt und die politischen Verwicklungen sind verständlich dargestellt.

Eine Bewertung von 90% gebe ich dem Film – mit einem hohen Wiedersehensfaktor!

Veröffentlicht am 16.07.20!

2 Gedanken zu „Die Päpstin“

    1. Liebe Martina,

      vielen Dank für Dein Besuch und Kommentar.

      Echt? Da muss ich mal stöbern gehen. Denn irgendwie war mir so, dass jemand gemeint hat, es wäre schlecht recherchiert. Ich kann es nicht beurteilen, meine Kenntnisse gehen nicht so tief.

      Liebe Grüße, Elke!

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