Dani Atkins: Wohin der Himmel uns führt

Wohin der Himmel uns führt Book Cover Wohin der Himmel uns führt
Dani Atkins
2020
Belletristik
Droemer/ Knaur
432
9783426524299
A Millions Dreams (2019)
Anne-Marie Wachs, Simone Jakob

Inhaltsangabe:

Beth und Tim haben viele Pläne, doch das Schicksal funkt dazwischen. Tim stirbt an Krebs und Beth versucht seit Jahren, ihr Leben ohne ihn zu meistern, was ihr mehr oder weniger gelingt. Ihr Blumenladen läuft gut und sie hat nun den Mut gefunden, sich der Entscheidung zu stellen: Sie möchte sich das letzte Embryo einpflanzen lassen, damit sie noch etwas von ihrem verstorbenen Mann hat.

Izzy und Pete sind getrennt, aber Noah, der achtjährige gemeinsame Sohn, verbindet sie. Izzy ist eine Helikoptermutter und daran zerbrach auch letztendlich die Ehe. Die finanziellen Nöte sind groß und doch geben sie sich alle Mühe, eine gewisse Fassade aufrecht zu erhalten.

Die zwei Frauen kennen sich nicht, und doch verbindet sie etwas ganz Entscheidendes. Das erfahren sie nach einem Anruf von der Kinderwunschklinik. Vor acht Jahren ist ein fataler Fehler unterlaufen und nun müssen Beth und Izzy damit zurechtkommen.

Mein Fazit:

Dani Atkins schreibt immer wieder berührende Geschichten, mit viel Gefühl und durchaus besondere Situationen, die hoffentlich eine Seltenheit bleibt, aber dennoch sicher schon so passiert sind.

Mit dieser Geschichte hadere ich ein bisschen. Das liegt nicht am Kernthema, das hat mich durchaus interessiert. Kinderwunschklinik, ein Thema, dass ich nur aus Erzählungen und Erfahrungsberichten kenne. Ich war nicht darauf angewiesen und bin auch froh, dass ich diesem seelischen Stress nicht ausgesetzt war. Und dann passiert dieser ungeheuerliche Fehler, ein wahrer Alptraum für jeden Betroffenen. Ein Fehler, den man nicht mehr korrigieren konnte. Es gab auch keine Kompromisslösung, nichts, was beide Seiten befriedigt hätte.

Die Frauen gingen mir zwischendurch furchtbar auf den Keks. Erwachsene Frauen, die sich immer unnahbar geben, obwohl in ihnen ein Orkan tobt! Ich konnte es nicht immer so ganz nachvollziehen. Bei dem Thema Trauer konnte ich mich nicht immer für Beth erwärmen. Manchmal hatte ich beim Lesen das Gefühl, als wäre Tim erst vor einem Jahr verstorben. Nach fünf Jahren klammerte sie sich immer noch so sehr an ihn, was ich persönlich für ungesund halte und als unrealistisch empfinde. Die sich anbahnende Liebesgeschichte wirkt auf mich auch sehr befremdlich, was aber eindeutig an Beth liegt.

Auch Izzy fand ich zwischendurch einfach anstrengend, denn ihre Überfürsorge für den achtjährigen Noah wirkte erdrückend. Natürlich macht man sich als Mutter immer Sorgen, aber das war eindeutig zu viel, wie Izzy auch gemerkt hatte. Sie wusste selbst, dass es nicht gesund war. Warum sie ihren Mann Pete gebeten hatte, auszuziehen, ist mir nach all den Seiten auch nicht klar gewesen.

Ausnahmsweise empfinde ich die Männer in diesem Roman als erfrischend und sympathisch. Nur haben sie nicht so die große Rolle gespielt wie die Frauen, die ihre Sichtweisen selbst erzählt haben. Manchmal wirkte es an der einen oder anderen Stelle auch etwas langatmig.

Nein, dieses Mal hat mir der Dani Atkins-Roman nicht gut gefallen und daher vergebe ich auch nur drei Sterne, in der Hoffnung, dass es beim nächsten besser wird.

Veröffentlicht am 04.10.20!

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