2018
Krimi/ Thriller
The Truth About the Harry Quebert Affair
10 Folgen a 55 Minuten
USA
Jean-Jacques Annaud
Lynnie Greene, Richard Levine
Patrick Dempsey, Ben Schnetzer, Kristine Froseth, u.v.a.
"Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joël Dicker
Inhaltsangabe:
Marcus Goldman (Ben Schnetzer) hat seinen ersten Bestseller geschrieben und schwimmt auf der Welle des Erfolges. Doch nun rückt die Deadline für sein Nachfolgewerk näher und er hat noch immer nicht eine einzige Zeile geschrieben.
Um die Blockade aufzulösen, besucht er seinen Mentor und Freund Harry Quebert (Patrick Dempsey) im kleinen Küstenstädtchen Sommerdale im Bundesstaat Maine. Harry ist erfreut, Marcus wiederzusehen und gibt ihm, wie schon während der Collegezeit, wertvolle Tipps, um einen weiteren Bestseller zu schreiben.
Kaum ist Marcus wieder in New York, ereilen ihn furchtbare Nachrichten. Harry Quebert steht unter dem dringenden Tatverdacht des Mordes und wird verhaftet. Auf seinem Grundstück ist zufällig die Leiche einer jungen Frau gefunden worden. Wie sich herausstellt, ist es die Leiche der damals 15jährigen Nola Kellergan (Kristine Froseth), die vor über 30 Jahren als vermisst gemeldet wurde.
Marcus eilt zurück nach Sommerdale, um seinem Freund zu helfen. Zusammen mit Detective Perry Gahalowood (Damon Wayans Jr.) und Harrys Anwalt versuchen sie zu ergründen, warum ausgerechnet Harry für den Tod des jungen Mädchens verantwortlich sein soll, denn er beteuert trotz erdrückender Indizien seine Unschuld.
Marcus gerät immer tiefer in den Strudel von Intrigen, Geheimnissen, Lügen und unterdrückter Leidenschaft. Bald weiß er nicht mehr, wem er noch glauben und vertrauen soll. Ganz Sommerdale scheint in den Tod des Mädchens verstrickt zu sein.
Mein Fazit:
Schon so lange wollte ich die Mini-Serie sehen, denn das Buch dazu habe ich total verschlungen. Joël Dicker hat nicht nur eine Liebesgeschichte geschrieben, sondern auch einen Krimi und eine durchaus bissige Gesellschaftssatire. Ich war sehr neugierig, wie diese komplexe Geschichte visuell umgesetzt wurde.
Wer das dicke Werk von Joël Dicker gelesen hat, weiß, dass die Geschichte nicht einfach in einen Spielfilm gepackt werden kann, ohne den Zuschauer völlig zu überfordern. Es ging also nur über eine Mini-Serie. Aber ob es gleich zehn Folgen sein mussten, wage ich jetzt auch mal zu bezweifeln.
Regisseur Jean-Jacques Annaud hat viele Sequenzen der Geschichte wirklich gekonnt eingefangen, die Erinnerungen der Figuren visuell gut umgesetzt und damit eindeutig die Spannung gehalten. Immer tiefer wurde ich als Zuschauerin mit in den Sog gezogen, die erzeugt wurde. Ein kleines verschlafenes Nest an der Küste von Maine erscheint zu Anfangs völlig idyllisch, aber das ist es keineswegs. Die Menschen haben genauso mit ihren Eitelkeiten zu kämpfen wie Großstadtjunkies.
Patrick Dempsey als Harry Quebert war eine glänzende Wahl, Ben Schnetzer ist mir bislang unbekannt gewesen, aber durchaus ein Hingucker. Der heimliche Star dieser Serie ist jedoch Kristine Froseth alias Nola. Sie hat gekonnt den Lolita-Effekt ausgelöst. Die vielschichtige Persönlichkeit hat sie sehr gut gespielt und somit auch mich als Zuschauerin in die Irre geführt. Denn so unschuldig, wie sie Harry Quebert gegenüber tat, war sie nicht. Sehr viel mehr will ich nicht verraten.
Die Serie hätte durchaus auch etwas gekürzt werden können, andererseits wird das Publikum für die Geduld mit wunderschönen idyllischen Bildern belohnt. Die Serie hält sich sehr nah ans Buch und somit bleiben keine Fragen offen. 90% ist mir die Serie wert und ich habe die große Hoffnung, dass der zweite Teil der Buch-Serie auch verfilmt wird.
Veröffentlicht am 14.10.20!