Colleen Hoover: Nur noch ein einziges Mal

Nur noch ein einziges Mal Book Cover Nur noch ein einziges Mal
Colleen Hoover
2017
Lovestory
dtv Verlagsgesellschaft
Lily und Ryle - Teil 1
416
3423740302
It Ends With Us (2016)
Katarina Ganslandt

Inhaltsangabe:

Lily Bloom ist gerade nach Boston gezogen, als sie Ryle Kincaid kennenlernt. Während Lily sich eine feste Beziehung wünscht, ist Ryle nur auf oberflächliche Kontakte aus, denn ihm ist die Karriere als angehender Neurochirurg wichtiger als alles andere.

Tatsächlich aber geht ihm Lily unter die Haut. Sie baut sich ihr Blumengeschäft in Boston auf und ist glücklich über die Freundschaft zur Allysa, die sich obendrein als Ryles Schwester entpuppt. Immer wieder laufen sich Lily und Ryle über den Weg und es entwickelt sich eine ernste Beziehung.

Als Lily zufällig ihre Jugendliebe Atlas wiedertrifft, wird Ryle eifersüchtig und zum ersten Mal lernt sie seine dunkle Seite kennen. Ihre Kindheit war jedoch schon von Gewalt geprägt und sie will nicht in die Fußstapfen ihrer Mutter treten. Hat ihre Beziehung eine Chance? Meint er es tatsächlich ernst mit seinen Versprechungen?

Mein Fazit:

Lily Bloom erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. In kleinen Rückblicken und Tagebuch-Einträgen erfuhr ich von der schwierigen Kindheit mit ihrem gewalttätigen Vater, der regelmäßig ihre Mutter verprügelte. Sie selbst ist von den Ausbrüchen verschont geblieben. Allerdings machte er vor ihrem Freund Atlas nicht halt, als dieser heimlich eine Nacht bei ihr verbracht hatte. Atlas war obdachlos und hatte sich in das leerstehende Haus in der Nachbarschaft eingenistet. Ohne Heizung, Wasser und Strom harrte er dort aus im kalten Herbst und Lily half ihm mit kleinen Mahlzeiten, Decken und gelegentlicher Dusche, wenn ihre Eltern nicht da waren. Doch dann hatte der Vater davon Wind bekommen und es kam zu einer Katastrophe. Auch nach den vielen Jahren der Trennung konnte Lily nicht ganz von Atlas loslassen.

Ryle ist sympathisch, liebenswert und äußerst direkt. Er geht nicht gerne Umwege und so erklärt er ihr schon bei der ersten Begegnung, dass er sie in seinem Bett haben will. Lily weigert sich jedoch – trotz der erotischen Spannungen. Als sie später nachgibt, entwickelt sich trotz der wenigen gemeinsam verbrachten Zeit rasch eine feste Beziehung. Von Atlas erfährt Ryle nur sehr wenig. Wie wichtig er ihr war, kann er aufgrund der wenigen Erzählungen nicht ahnen und daher ist es nicht überraschend, dass er eifersüchtig wird. Kurze Begegnungen, getauschte Blicke und brodelt es in ihm.

Wie geht man mit häuslicher Gewalt um? Wo sind die Grenzen des Verzeihbaren? Sind es jedes Mal nur Ausrutscher? Lily lässt sich Zeit mit ihren Entscheidungen, denn sie ist nicht von Ryle abhängig. Sie verdient ihr eigenes Geld, hat ihr eigenes Leben und doch liebt sie ihn und hasst sich manchmal selbst dafür. Denn würde jeder Gewaltausbruch ihre Liebe „ausradieren“, so wäre es einfacher. Ich finde ihren Weg zur Entscheidung gut geschrieben und durchaus nachvollziehbar. Auch die Menschen in ihrem Umfeld sind ihr eine große Hilfe, die Mutter, ihre Freundin Allysa und zuletzt auch Atlas, der immer im Hintergrund lauert.

Die Geschichte hat mich eine Weile nicht losgelassen, die eine oder andere Szene immer wieder vor Augen gehabt. Ja, sie ist sehr bewegend, auch das Nachwort von der Autorin ist sehr ergreifend, denn mit diesem Buch hat sie persönliche Erlebnisse verarbeitet.

Zum dritten Mal hat Colleen Hoover mich auf eine sehr emotionale Lesereise mitgenommen. Wie auch immer sie das macht, sie holt mich immer vollständig ab und ich leide und lebe mit den Figuren, die so greifbar und emotional sind, dass ich glaube, sie persönlich zu kennen.

Spannend, ergreifend und zum Nachdenken anregend, fünf begeisterte Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.

Veröffentlicht am 22.04.18!

Ein Gedanke zu „Colleen Hoover: Nur noch ein einziges Mal“

  1. Hallo liebe Bücher- und Colleen Hoover-Freunde,

    kürzlich erfuhr ich von der Verfilmung dieses Buches. Es wäre zumindest eine Überlegung wert, mal wieder ins Kino zu gehen 🙂

    Liebe Grüße, Elke.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert